Kalender zu voll? F1-Piloten würden gerne Le Mans und Co. fahren, aber ...

Charles Leclerc und viele weitere Formel-1-Piloten wären daran interessiert, die 24 Stunden von Le Mans zu fahren - Der volle Kalender lasse das allerdings nicht zu

(Motorsport-Total.com) - "Es ist ein unglaubliches Rennen, und natürlich würde ich eines Tages gerne daran teilnehmen", sagt Ferrari-Formel-1-Pilot Charles Leclerc über die 24 Stunden von Le Mans, wo die Scuderia am vergangenen Wochenende zum ersten Mal seit 58 Jahren wieder gewinnen konnte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Charles Leclerc

Fernando Alonso fuhr bereits in Le Mans, Charles Leclerc würde gerne mal Zoom

Letztendlich sei das aber eine Frage des Formel-1-Kalenders, denn: "Mit zunehmender Anzahl von Rennen in der Formel 1 wird es immer schwieriger, ein anderes Rennen zu fahren, eine andere Kategorie, in der man testen muss und so weiter", erklärt Leclerc.

"Im Moment sieht es schwierig aus", weiß der Monegasse, der erklärt: "Wir haben auch [abseits der Rennwochenenden] eine ganze Reihe von Veranstaltungen und [anderen] Dingen mit Ferrari." Ein Le-Mans-Programm sei da kaum realisierbar.

"Le Mans ist ein sehr anstrengendes Rennen. Als ich die Fahrer am Ende des Rennens [am Wochenende] sah, waren sie wirklich sehr, sehr müde", berichtet er und stellt klar: "Es ist schön, und ich würde es gerne eines Tages machen."

"Aber man muss auch an die ganze Saison denken, und die Formel 1 hat im Moment natürlich die höchste Priorität", betont der Monegasse. Der letzte Formel-1-Pilot, der parallel zur Königsklasse beim Langstreckenklassiker an den Start ging, war Fernando Alonso.

Fernando Alonso: Natürlich geht beides!

Der Spanier konnte 2018 in Le Mans sogar gewinnen. Er sieht die Situation daher nicht so kritisch wie Leclerc. "Ich bin die [ganze] Langstrecken-Weltmeisterschaft und die Formel 1 gefahren", erinnert er. Da sei es durchaus machbar, ein weiteres Rennen neben der Formel 1 zu fahren.

Zudem betont Alonso, dass ein weiteres Programm neben der Formel 1 sogar positiv sei. "Je mehr Rennen du fährst, desto besser wirst du", sagt der zweimalige Weltmeister und erklärt: "Wenn man hinter dem Steuer sitzt, wird das irgendwann in der Karriere von Vorteil sein."


Donnerstag: Marko verbietet Max die Nordschleife!

Max Verstappen wollte am 9. September auf der Nürburgring-Nordschleife auf Rekordjagd gehen, aber der "Doktor" hat ihm das verboten! Weitere Formel-1-Videos

Alonso fuhr in den vergangenen Jahren nicht nur in der Langstrecken-WM (WEC), er nahm unter anderem auch am Indy 500 und der Rallye Dakar teil. Und auch eine Rückkehr nach Le Mans will der bald 42-Jährige für die Zukunft nicht ausschließen.

Leclerc ist etwas skeptischer und erklärt: "Ich weiß nicht, wie viel wir von der Langstrecken auf die Formel 1 übertragen können, denn es ist ganz, ganz anders." Doch viele andere Piloten sehen das Thema ganz ähnlich wie Alonso.

Andere Rennserien nützlich für die Formel 1?

"Ich habe das Gefühl, dass das für jeden Fahrer ziemlich individuell ist. Aber für mich ist es manchmal ein Vorteil, andere Dinge zu tun. Man bekommt einen anderen Blickwinkel auf das Fahren", erklärt zum Beispiel Valtteri Bottas.

Der Finne unternahm in den vergangenen Jahren mehrere Rallye-Ausflüge und erklärt: "Ich habe das Gefühl, wenn man etwas anderes fährt, kann man immer etwas Neues entdecken." Vor allem in der Winterpause der Formel 1 sei so etwas wertvoll, um in Form zu bleiben.


Fotostrecke: Top 10: Formel-1-Piloten in Le Mans

Der Alfa-Romeo-Pilot kann sich deshalb vorstellen, irgendwann auch einmal in Le Mans zu fahren. Gleiches gilt für Alexander Albon, der erklärt: "Ich bin zum Beispiel [2021] DTM gefahren. Das sind ganz andere Autos, die vielleicht nicht den meisten Spaß machen, aber man lernt schnell eine ganz andere Art zu fahren."

"Jedes Auto hat einen anderen Stil, und wenn man die ganze Zeit nur Formel 1 fährt, glaube ich, dass man sich auf eine Art von Stil fixiert", so Albon. Grundsätzlich halten es also viele Formel-1-Fahrer für sinnvoll, neben der Königsklasse auch andere Serien auszuprobieren.

Der volle Kalender macht das in den meisten Fällen aber sehr schwierig.