Charles Leclerc "besorgt": Untersuchung zu Barcelona-Quali ergebnislos geblieben

Ferrari hat nach dem Debakel-Qualifying von Barcelona keine Gründe für das Aus von Charles Leclerc gefunden: Der sieht ohne Upgrades für Kanada kaum Besserung

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc geht mit einem unguten Gefühl in das anstehende Formel-1-Wochenende von Montreal, denn Ferrari hat nach dem mysteriösen Ausscheiden in Q1 von Barcelona keine Erklärung für die schwache Performance gefunden. "Es gibt noch keine genauen Gründe", verrät der Monegasse am Donnerstag in Kanada.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc (Ferrari) vor dem Formel-1-Rennen in Kanada 2023

Charles Leclerc ist über das Barcelona-Aus weiterhin ratlos Zoom

Und das macht ihm Sorgen. Denn vor zwei Wochen in Barcelona war Leclerc als 19. und damit Vorletzter in Q1 ausgeschieden und schaffte es auch im Rennen nicht in die Punkte. Schon bei der Zieldurchfahrt im Qualifying hatte er sich dabei über die schwache Pace seines SF-23 gewundert, mit dem Teamkollege Carlos Sainz auf Startposition zwei gefahren war.

"Das ist das erste Mal, dass mir das in meiner Karriere passiert ist", wundert sich Leclerc, der vor allem in Linkskurven eine Menge Zeit verlor. "Man konnte in den Daten sehen, dass ich sechseinhalb oder sieben Zehntel in den Linkskurven verliere", sagt er. Doch woran das lag, hat man bislang nicht herausfinden können.

"Wir haben keinen Grund, und das ist ein wenig besorgniserregend", hadert er. "Wir müssen den Grund verstehen, denn das Gefühl war einfach richtig schlecht."

Doch es ist nicht nur das Spanien-Qualifying, das der Scuderia derzeit Kopfzerbrechen bereitet. Ferrari ist generell weit weg von seinen eigenen Erwartungen und war in den ersten sieben Rennen nur ein einziges Mal auf das Podest gefahren. "Wir sind nicht zufrieden mit der Performance, die wir im Moment zeigen", stellt Leclerc klar.

Keine Upgrades in Kanada

Denn auch wenn es am Samstag für ihn nicht gut lief: "Der Sonntag war auch nicht toll", weiß er. Auch wenn er nach einem Wechsel von Motorenteilen aus der Box gestartet war, so war es doch eine Enttäuschung, dass er als Elfter im Ziel außerhalb der Punkte landete.

Für Teamkollege Carlos Sainz ging es am Sonntag ebenfalls nach hinten. Den zweiten Startplatz konnte er nicht halten, und er wurde sogar von Sergio Perez und George Russell geschluckt, die außerhalb der Top 10 gestartet waren.


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"Wir haben wieder einmal Probleme mit der Rennpace gehabt, und da versuchen wir im Moment zu pushen", so Leclerc, der von seinem Team Vollgas fordert: "Wir müssen pushen und so schnell und regulär wie möglich Upgrades bringen. Das ist jetzt unser Ziel."

Für das Rennen in Kanada hat Ferrari allerdings kein Upgrade im Gepäck. "Von daher erwarte ich mir keine Wunder", sagt Leclerc. "Wir müssen einfach versuchen, unser Paket zu maximieren und besser zu verstehen. In Spanien waren wir ziemlich leicht aus dem Fenster und haben sofort eine Menge Performance verloren."

"Andere Position" als 2022

Allerdings habe das Team daraus auch eine Menge gelernt, sodass Leclerc sicher ist, dass Ferrari an diesem Wochenende besser aussehen sollte. "Einen großen Schritt nach vorne erwarte ich allerdings nicht", sagt er.

Im vergangenen Jahr musste Leclerc in Montreal eine ähnliche Aufholjagd hinlegen wie in Barcelona vor zwei Wochen. Auch da war er nach einem Motorwechsel von ganz hinten gestartet, fuhr aber zumindest noch bis auf Position fünf nach vorne. Das könnte doch Mut machen, dass es mit einem normalen Wochenende noch besser wird.


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Damals sei Ferrari aber noch in einer ganz anderen Position gewesen, sagt er und sieht in diesem Jahr starke Konkurrenz: "Wir erwarten, dass Aston Martin an diesem Wochenende sehr stark sein wird. Wir erwarten, dass Red Bull an diesem Wochenende sehr stark sein wird. Aber wir wissen noch nicht genau, wo Mercedes im Vergleich zu uns sein wird. Aber wir müssen uns auf uns selbst fokussieren."

"Was mir aber Zuversicht gibt, ist die Tatsache, dass es eine klare Richtung gibt, in die wir arbeiten und uns verbessern wollen. Und das lässt mich an das Projekt glauben", blickt er in die Zukunft.