• 13.09.2003 13:43

  • von Marco Helgert

Juan-Pablo Montoyas Entdeckung

Williams' Technischer Direktor Patrick Head erklärt, wie das Williams-Team auf den Kolumbianer aufmerksam wurde

(Motorsport-Total.com) - Es gibt schon seltsame Wege, wie ein Rennfahrer entdeckt werden kann. Mark Webber zum Beispiel rief Norbert Haug persönlich an, um in einem Mercedes CLK in der FIA-GT-Serie fahren zu können, andere werden durch ihre Teamchefs in den kleineren Klassen weiterempfohlen. Wieder andere werden einfach im richtigen Moment beobachtet, wie Juan-Pablo Montoya.

Titel-Bild zur News: Montoya und Head

Montoya und Head: Betise Head hat großen Anteil an dieser Paarung

Betise Head, Ehefrau von Williams' Technischem Direktor Patrick Head, übernahm für den Brasilianer Max Wilson im Jahr 1997 einige Presseaufgaben in der Formel 3000. Als Patrick Head seine Frau am Freitag des ehemaligen Formel-3000-Klassikers in Pau anrief, hörte er zum ersten Mal vom Kolumbianer: "Ein Kerl namens Montoya ist eineinhalb Sekunden schneller als der ganze Rest", erklärte sie ihrem Mann am Telefon.

"Von da an habe ich ein Auge auf ihn geworfen", erklärte Patrick Head dem 'Guardian'. "Er wurde 1997 Zweiter hinter Ricardo Zonta, dann stellten wir ihn Frank (Williams) vor. Er war offensichtlich sehr gut, also gaben wir ihm einen Testvertrag, und er hat sich sofort gefühlt wie eine Ente im Wasser, wenn ich das mal so formulieren darf."

Für 1999 wurde sogar erwogen, den Kolumbianer neben Alessandro Zanardi in den zweiten Williams zu setzen, doch die Gefahr schien dem Team zu groß, und so entschied man sich für Ralf Schumacher, der schon zwei Jahre in der Formel 1 war. Da Zanardi vom Team Chip Ganassis aus der CART-Serie geholt wurde, bot man die Dienste Montoyas einfach diesem Team an.

"Er hat es dann so gemacht, und es war für Juan eine gute Erfahrung. Nun hat er einen Titel in der CART-Serie und einen Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis in seinem Lebenslauf", fuhr Head fort. Montoya habe nach anfänglichen Problemen alle Tücken der Formel 1 meistern können. "Manchmal kann er etwas reizbar sein, wenn er das Auto abstimmt, aber es ist schon besser geworden. Er hat genug über die Formel 1 gelernt um zu wissen, wann er schnell sein muss und wann nicht."