BMW-Williams stellt sich auf enges Wochenende ein

Trotz der heutigen Pole Position durch Juan-Pablo Montoya rechnet BMW-Williams in Monza mit einem harten Kampf gegen Ferrari

(Motorsport-Total.com) - 612 Tausendstelsekunden nahm Juan-Pablo Montoya im heutigen Qualifying in Monza seinem ärgsten WM-Widersacher, Michael Schumacher, ab, doch für den Rest des Wochenendes bedeutet dies noch lange keine Garantien. Im Gegenteil: Das BMW-Williams-Team stellt sich auf einen zähen Fight um den Sieg ein.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher wurde wegen seines Ausritts heute gar nicht gewertet

"Im ersten Qualifying haben wir den erwarteten engen Kampf zwischen unserem Team und Ferrari gesehen", erklärte BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen. Auch Montoya selbst relativierte seinen heutigen Teilerfolg: "Es ist natürlich immer gut, vor Michael und Kimi zu sein, aber heute ist das nicht wirklich etwas wert. Das Ergebnis morgen zählt." Speziell der letzte Sektor sollte dann zum Joker des Kolumbianers werden, legte er doch dort auch heute den Grundstein zur Entscheidung.

Insgesamt war er natürlich zufrieden mit der gezeigten Performance, wenn auch nicht ohne Einschränkung: "Am Vormittag war ich unzufrieden mit der Balance meines Autos, aber nach ein paar Änderungen sind wir nun wieder auf dem richtigen Weg. Vor dem Qualifying war ich noch etwas unsicher, aber das Auto verhielt sich exakt so, wie es sollte. Das war gute Arbeit. Wir waren hier vergangene Woche beim Testen auch schnell unterwegs und sind zuversichtlich für das verbleibende Wochenende. Zudem werden wir morgen von der dann saubereren Strecke profitieren."

Etwas weniger zuversichtlich gab sich im Anschluss an die Session Ralf Schumacher, dessen fünftbeste Zeit wegen eines Ausritts in der ersten Schikane gestrichen wurde: "Erwartungsgemäß ist Ferrari hier sehr stark, wir müssen hart arbeiten", teilte er skeptisch mit. Und weiter: "Mein Qualifying ging leider schief, mein Fehler. Ich habe vor der Schikane einfach zu spät gebremst. Das Handling meines Autos war sehr gut und das ist viel versprechend. Ich bin heute erstmals mit den neuen Michelin-Reifen gefahren und muss sagen, sie bedeuten einen weiteren Fortschritt für uns."

"Es freut uns, wie schnell unser Auto auf dieser Strecke ist", so Chefingenieur Sam Michael. "Die Reifen funktionieren gut und werden im Rennen sicher eine entscheidende Rolle spielen. Juan ist eine gute Runde gelungen, Ralf ist in der Schikane leider ein Fehler unterlaufen. Das müssen wir im morgigen Qualifying wieder gerade rücken."

Für den BMW-Konzern bedeutet Monza als letzte Power-Strecke im Kalender natürlich viel, zumal hier im Vorjahr erstmals die 19.000-Touren-Marke gesprengt wurde. Dies verdeutlichte Dr. Theissen heute noch einmal: "Deshalb ist dieses Streckenprofil auch die Referenz für unsere Prüfstandsläufe. Diese Prüfung hat der Motor für 2004, der P84, bereits im Juli in der Münchner Fabrik bestanden. Am 4. September beim Monza-Test haben wir den P84 in seiner Spezifikation für die Saison 2004 auch erstmals im Fahrbetrieb erprobt. Wir sind somit unserem Zeitplan voraus und mit den Testergebnissen sehr zufrieden."