• 05.02.2002 15:38

  • von Reinhart Linke

Jordan: Wollen seriös sein und Spaß haben

Jordan-Honda-Teamchef Eddie Jordan spricht vor der zwölften Saison seines Teams in der Formel 1 über seinen Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Das Jordan-Honda-Team bestreitet in diesem Jahr die zwölfte Saison in der Formel 1. In einem Interview mit dem britischen Fachmagazin 'Autosport', aus dem Teile vorab auf der Website des Jordan-Honda-Teams veröffentlicht wurden, sprach Eddie Jordan über seinen Rennstall und die kommende Saison.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan (Teamchef)

Eddie Jordan bestreitet mit seinem Team 2002 das zwölfte Formel-1-Jahr

Das Jordan-Team gab 1991 das Debüt in der Formel 1. Zunächst wurde der verrückte Ire mit seinem Projekt nicht ganz ernst genommen und hatte zunächst mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, konnte sich aber schließlich zwischen den übrigen Teams durchsetzen. In der "Königsklasse des Motorsports ist eine Nische für eine Mannschaft wie Jordan, welche jugendlich, kraftvoll und dynamisch ist", erklärt Eddie Jordan das Image seines Rennstalls. "Wir versuchen, zwei sehr unterschiedliche Welten zu mischen: Die eine ist Ernst, die andere ist Spaß. Diese beiden Arten sind normalerweise nicht vereint, aber die Zielsetzung von Jordan ist, diese zu vermischen."

Den ersten Sieg feierte das Team 1998 mit Damon Hill in Spa-Francorchamps. Dank Heinz-Harald Frentzen folgten 1999 zwei weitere Siege (in Magny-Cours und Monza). Doch seit jenem Grand Prix von Italien gab es keine weiteren Grand-Prix-Triumphe mehr für das Team aus Silverstone. "In der Vergangenheit hat Jordan einige Rennen gewonnen und wir möchten wieder gewinnen", so Eddie Jordan. "Ich bin optimistisch mit den Leuten in der Firma und sehr begeistert von der jungen Fahrerpaarung, die frischen Wind mitbringen." Nachdem Ende 2001 Jarno Trulli und Jean Alesi für die "Gelben" gefahren waren, fahren 2002 Giancarlo Fisichella und Formel-1-Debütant Takuma Sato für das irische Team.

Auf Grund der derzeit weltweit wirtschaftlich schwachen Lage, verließen zuletzt einige Sponsoren die Formel 1. Doch Eddie Jordan sieht eher das positive: "Das großartige in den letzten fünf bis zehn Jahren war, dass die Formel 1 ein globaler Sport geworden ist", so der Teamchef, der auch heute keine großen Schwierigkeiten auf sich zukommen sieht: "Neue Leute wollen in die Formel 1, weil sie die Formel 1 als sehr große Chance sehen. Ich glaube nicht, dass die Formel 1 zu sehr leidet."

Eddie Jordan versucht sich als Teamchef vor allem auf die Fahrer zu konzentrieren, ist aber auch mit für die finanzielle Lage seines Teams verantwortlich. "Ich konzentriere mich auf die Fahrer, die kommerzielle Seite und bilde die finanzielle Struktur", so der 53-Jährige. "Ich versuche, mich aus anderen Dingen herauszuhalten und andere nicht zu stören."

Nach dem Rücktritt von BAR-Honda-Teamchef Craig Pollock kämpft Eddie Jordan nun gegen seinen Freund David Richards, der genauso wie Eddie Jordan Honda-Werksmotoren bekommt. "Er ist ein Freund von mir", so der Ire. "Ich habe keinen Zweifel, dass er das Beste für sein Team wünscht."

Das Jordan-Honda-Team möchte sich 2002 wieder als vierte Kraft hinter den Topteams Ferrari, McLaren-Mercedes und BMW-Williams etablieren. Schon seit einigen Tagen testet das Team mit dem neuen EJ12 und möchte diesen in der letzten Testwoche vor dem Saisonauftakt am 3. März in Melbourne offiziell präsentieren.