• 04.02.2002 09:45

  • von Marcus Kollmann

Honda: "Alles verläuft zufrieden stellend"

Nach den Tests in Barcelona mit BAR und Jordan hat sich der Motorenpartner beider Teams über den Stand der Dinge geäußert

(Motorsport-Total.com) - Bei den Testfahrten der Teams British American Racing und Jordan Grand Prix auf dem spanischen Circuit de Catalunya ging es letzte Woche nicht nur um das Testen der neuen Autos und der neuen Reifen für Bridgestone, sondern auch um wichtige Entwicklungsarbeit für Motorenpartner Honda. Nachdem sich die beiden britischen Teams im letzten Jahr nach den ersten vier Rennen mit Honda zusammengesetzt und "Krisengespräche" wegen der enttäuschenden Leistungsfähigkeit der japanischen Zehnzylinder geführt hatten, hatte der Motorenhersteller für diese Saison ein komplett neues Aggregat versprochen.

Titel-Bild zur News: Honda

Die Integration des Honda-Motors an den Jordan-EJ12 macht noch Probleme

Obwohl das im Vorfeld geäußerte Lob von Olivier Panis über den Honda RA002E positiv ausfiel und größere Probleme bislang bei den Testfahrten ausblieben, deutete Renn- und Testteam-Manager Shuhei Nakamoto von Honda Racing Development an, dass man noch nicht den angepeilten Leistungsstand mit dem neuen Motor erreicht habe. Gleichzeitig machte er aber auch klar, dass keineswegs davon gesprochen werden könne Honda läge zum jetzigen Zeitpunkt hinter den eigenen Erwartungen zurück.

"Der Test mit BAR-Honda in Barcelona lief ziemlich gut. Es gab nur wenige Probleme, welche aber zum jetzigen Zeitpunkt und mit einem neuen Motor normal sind. Wir konnten die Ursachen für die Probleme alle ausfindig machen und haben Lösungen gefunden, um diese Schwachstellen abzustellen", erklärte der Japaner, dass es nicht ungewöhnlich sei fünf Wochen vor Saisonbeginn die Kinderkrankheiten zu beseitigen.

Zufrieden war Nakamoto auch mit der Anzahl der gefahrenen Runden und den dadurch gesammelten Daten, welche den Ingenieuren bei der Weiterentwicklung eine enorme Hilfe sind.

Auch das Jordan-Honda-Team testete vergangene Woche in Barcelona und half dabei den neuen RA002E-Motor zu testen und durch das Feed-back der Fahrer zur Weiterentwicklung beizutragen. Zum Bedauern von Honda gab es jedoch mehr Probleme bei der Integration des eigenen Motors bei Jordan als bei BAR, wo man in die Chassis-Entwicklung Einblicke hat.

"Leider hatten wir beim Test mit Jordan einige Probleme die uns daran gehindert haben viele Kilometer zu fahren", zeigte sich Nakamoto ein wenig enttäuscht von den Schwierigkeiten die aufgetreten waren. "Wie dem auch sei, wir haben eine Lösung für ein ernsthaftes Problem, welches beim Shakedown in der Woche zuvor aufgefallen war, finden können", berichtete der Renn- und Testteam-Manager aber auch, dass die Anpassung des Jordan-Chassis an den Honda-Motor nicht so reibungslos verlief wie das bisher den Anschein hatte.

Während der Großteil der Motorenhersteller in der Formel 1 jedoch nur ein Team mit seinen Aggregaten versorgt, hat sich Honda sowohl British American Racing als auch Jordan Grand Prix gegenüber verpflichtet. Zwar mag die durch die Versorgung zweier Teams entstehende Doppelbelastung auch ihre Probleme mit sich bringen, insgesamt aber sieht man bei Honda in der Zusammenarbeit mit zwei Teams einen Vorteil. So vertreten die Japaner, die mit beiden Teams diese Woche in Valencia weitere Tests durchführen werden, die Meinung, dass die Weiterentwicklung durch zwei Partner schneller vorangehe als nur mit einem Rennstall.

Ob der neue Honda-Motor tatsächlich leistungsfähiger, kompakter und zuverlässiger als sein Vorgänger ist, wird sich im Laufe der Saison, frühestens aber während des Australien-Grand Prix, zeigen. Bis dahin verbleibt den Honda-Ingenieuren und ihren Partner-Teams noch etwas Zeit den Motor zu verbessern.