Jordan: "Williams wollte Nick nur für ein paar Rennen"
Teamchef Eddie Jordan erklärt, warum er Nick Heidfeld nicht ohne weiteres für einen Test an BMW-Williams freigegeben hat
(Motorsport-Total.com) - Für viel Wirbel sorgte vergangene Woche der geplatzte Blitztransfer von Nick Heidfeld zu BMW-Williams. Der Mönchengladbacher sollte bei den Testfahrten in Jerez den FW26 testen und eventuell als Ersatzfahrer von Ralf Schumacher in Hockenheim zum Einsatz kommen.

© Jordan
Eddie Jordan verteidigt sein Verhalten der letzten Woche
Doch Jordan verlangte so viel Geld, dass Frank Williams den Test platzen ließ und stattdessen Antonio Pizzonia in Hockenheim fahren lässt: "Ich dachte, Williams wollte Heidfeld für 2005 testen. Dann sagten sie mir aber, es solle ein Stechen zwischen Heidfeld und Pizzonia geben", so Eddie Jordan gegenüber der 'Autobild'. "Der Schnellere würde die Rennen in Hockenheim, Budapest und Spa fahren. Für Monza rechne man mit dem Comeback von Ralf Schumacher."#w1#
Zu seiner Aussage, er werde seinem Fahrer dabei helfen, für die kommende Saison ein Cockpit bei einem Top-Team zu finden, steht der Ire noch immer, wie er betont, allerdings müsse er dabei auch an sein Team denken, wenn der eigene Fahrer für ein anderes Team testet, müsse man einen Ersatz finden, was Kosten verursacht: "Also habe ich Williams gefragt, ob sie diese Kosten übernehmen. Ich habe nie daran gedacht, daraus Profit zu schlagen."
Der 56-Jährige hat seinem Kollegen Frank Williams erklärt, dass er Nick Heidfeld nur dann freigegeben wird, wenn der 27-Jährige Aussichten auf ein Williams-Cockpit für 2005 hätte: "Danach habe ich von Williams nichts mehr gehört. Das macht deutlich, dass die nicht mit Nick geplant haben. Sie wollten ihn für ein paar Rennen." Zudem wäre es schwierig gewesen, den Bridgestone-Fahrer mitten in der Saison an ein Team freizugeben, das Reifen des Konkurrenten einsetzt.
Eddie Jordan glaubt nicht, dass es sowieso nicht gut für Nick Heidfeld gewesen wäre, wenn er ein paar Rennen ohne weitere Garantien für das Williams-Team gefahren wäre: "Außerdem kämpft Jordan noch um den siebten Platz in der Konstrukteurswertung. Wir brauchen nur ein Regenrennen, dann können wir Toyota noch einholen - wenn Nick für uns fährt."
Den Vorwurf, er hätte nun Heidfelds Karriere zerstört, möchte Jordan nicht auf sich sitzen lassen. Vielmehr habe er ihm die Chance gegeben, für sein Team zu fahren, ohne Geld mitzubringen, sodass die Anfrage von Williams überhaupt erst erfolgt ist. Er werde in den kommenden Wochen alles tun, um seinem Fahrer zu einem Cockpit für die kommende Saison zu verhelfen.

