• 16.09.2005 18:00

  • von Marco Helgert

Jordan: Verstehe Frank Williams nicht

Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan versteht die Entscheidung von WilliamsF1, sich von BMW zu trennen und zu Cosworth zu gehen, nicht

(Motorsport-Total.com) - Die Ehe zwischen WilliamsF1 und BMW wird für 2006 geschieden. BMW wird eigene Wege gehen, Williams wird sich auf die glorreichen Zeiten als Garagist zurückbesinnen und mit Triebwerken von Cosworth an den Start gehen. Für Ex-Teamchef Eddie Jordan ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Der Ire hatte für seinen Rennstall immer versucht, Werksmotoren zu halten - auch mit ungeliebten Entscheidungen.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan kann nicht verstehen, warum WilliamsF1 und BMW sich trennten

Er hätte sich gewünscht, dass auch WilliamsF1 alles dafür getan hätte, BMW an Bord zu halten. Zudem sei Cosworth nicht in der Lage, es mit dem Entwicklungstempo der Hersteller aufzunehmen. "Ich verstehe BMW nicht, aber ich verstehe auch Frank (Williams) nicht", so Jordan im 'F1Racing'-Magazin. "Cosworths letzter Sieg in den vergangenen zehn Jahren muss jener mit Jordan und Fisi (Giancarlo Fisichella; d. Red.) 2003 in Brasilien gewesen sein."#w1#

Erschwerend sei, dass WilliamsF1 als Kundenteam auch die Entwicklungskosten des Triebwerks bezahlen müsse. "Egal wie gut die neuen Leute bei Cosworth sind, man muss bedenken, dass sie nur einen Motor mit dem Geld bauen können, das WilliamsF1 ihnen zahlt", so Jordan. "Das kann die Finanzkraft eines Herstellers nie erreichen. Cosworth wird ohne Zweifel einen brillanten V8 bauen, das ist ihre Stärke, aber die besseren Budgets werden leider dominieren."

"Die Regel ist einfach: Je mehr man ausgibt, desto schneller ist man", führte er weiter aus. "Das Geld ist der König, und Motoren kosten viel. Das beschränkt dann die Qualität der Fahrer und die er Belegschaft." Für WilliamsF1 wäre es erfolgsversprechender gewesen, Anteile des Teams an BMW abzugeben, um den Automobilhersteller zu halten.

"Der logische Schritt für Frank (Williams) und Patrick (Head) wäre gewesen, Teile ihre Anteile zu verkaufen und BMW als Mitbesitzer einzubeziehen, anstatt es Sauber zu erlauben, ihnen BMW vor der Nase wegzuschnappen", so Jordan. "Im momentanen Klima würde ich lieber 50 Prozent von etwas besitzen, mit dem man gewinnen kann, als 100 Prozent von etwas, das nicht gewinnen kann."