• 21.08.2005 17:13

Jordan-Toyota: Monteiro schob Montoya von der Strecke

Die Jordan-Toyota-Piloten landeten in Istanbul auf den letzten beiden Plätzen, speziell Tiago Monteiro sorgte aber dennoch für viel Wirbel

(Motorsport-Total.com) - Sportlich konnte das Jordan-Toyota-Team heute in Istanbul wieder einmal keine Bäume ausreißen, dennoch stand Tiago Monteiro nach Rennende im Rampenlicht: Der Portugiese schob in der 56. von 58 Runden Juan-Pablo Montoya, zu jenem Zeitpunkt Zweiter, von der Strecke - und griff damit ungewollt in die Titelentscheidung zwischen Kimi Räikkönen und Fernando Alonso ein. Allerdings zeigte sich Monteiro in einer ersten Reaktion keineswegs einsichtig.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Über Tiago Monteiro wurde heute nach dem Rennen in Istanbul viel gesprochen...

"Montoya hat mich überholt und die Tür mitten in der Bremszone zugemacht", beschwerte er sich. "Ich konnte gar nicht verhindern, ihn von hinten anzuschieben, denn ich sah nichts mehr und hatte keinen Anpressdruck. Es tut mir sehr Leid für ihn, denn er kämpfte um ein Podium, aber wir haben in den Fahrerbriefings schon so oft darüber gesprochen, dass man in der Bremszone nicht mehr die Linie wechseln sollte. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, denn ich habe noch nicht mit ihm gesprochen."#w1#

Kritik von McLaren-Mercedes an "uneinsichtigem" Monteiro

Von McLaren-Mercedes wurde Monteiro naturgemäß ruppig gerüffelt, doch man muss ihm auch zugute halten, dass es tatsächlich unüblich ist, dass sich bei einem Überholvorgang der Überholende nach Abschluss des Manövers in der Bremszone wieder direkt vor den Überholten setzt. Der Jordan-Toyota-Pilot war davon sichtlich irritiert und fuhr auf Montoya, der mit angeschlagenen Vorderreifen etwas früher als üblich bremste, auf. Fazit: Ein dummer Rennunfall...

Ansonsten war es ein guter Nachmittag für Monteiro, der als einziger Fahrer noch in jedem Rennen die Zielflagge gesehen hat: "Wieder einmal angekommen, was gut für die Statistik und gut für das Team ist", gab er zu Protokoll. "Es war ein schwieriges Wochenende, denn ich habe ein Problem mit einem schmerzenden Zahn. Ich habe hart gefightet und wollte ein gutes Resultat. Nach dem ersten Boxenstopp verlor ich aber den ersten Gang und auch die anderen Gänge waren ein bisschen durcheinander. Trotzdem waren meine Zeiten gut und ich kam am Ende sogar an meinen Teamkollegen heran."

Karthikeyan mit seiner Leistung relativ zufrieden

Dieser rettete 13,5 Sekunden vor Monteiro über die Ziellinie, was Narain Karthikeyan zufrieden stimmte: "Ich konnte am Samstag fast nicht trainieren, was mir im Rennen weh getan hat, denn ich musste die Strecke noch besser lernen", bilanzierte er. "Ich habe gepusht und wollte das Rennen beenden. Zum Schluss musste ich auf die Reifen achten, was erklärt, weshalb ich nicht mehr an Doornbos herangekommen bin. Wenn man die Rundenzahl, die ich am Samstag gefahren bin, in Betracht zieht, bin ich mit meiner Leistung relativ happy."

Chefingenieur Dominic Harlow zeigte sich ebenfalls "zufrieden, dass beide Autos ins Ziel gekommen sind. Tiago ist zum 14. Mal hintereinander durchgefahren, was für einen Rookie fantastisch ist. Narain hat ein großartiges Rennen geliefert, denn er konnte nur wenig trainieren und hatte weniger als eine halbe Renndistanz auf seinem Buckel. Es war für beide Fahrer eine nützliche Erfahrung. Jetzt gehen wir nach Monza, um den neuen EJ15B zu testen."