• 06.06.2005 15:25

  • von Marco Helgert

Jordan steht vor dem ersten Heimrennen

Da die Firmenzentrale von Midland in Kanada steht, wird das Rennen in Montreal für das Jordan-Team eine besonders wichtige Veranstaltung

(Motorsport-Total.com) - Alexander Shnaider, der Besitzer des Jordan-Teams, baute sein Unternehmen Midland in Kanada auf. Von daher ist das Rennen in Montreal für den Rennstall etwas Besonderes. Da das Team im kommenden Jahr unter dem Namen Midland antreten wird, ist es auch eines der Heimrennen. Allerdings darf Jordan am kommenden Freitag in den Freien Trainings nur zwei Boliden fahren lassen. Da man Franck Montagny am Nürburgring zwei Reifensätze zu viel gab, wurde dem Team als Strafe die Möglichkeit genommen, auch in Montreal drei Autos einzusetzen.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro (Jordan-Toyota EJ15)

Vorteil für Tiago Monteiro: Der Portugiese kennt den Kurs in Montreal bereits

Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro sind also auf sich allein gestellt, doch immerhin kann der Portugiese bereits Streckenkenntnisse vorweisen, denn er gastierte mit der ChampCar-Serie auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve'. "Montreal ist für die Fahrer eine sehr schöne Strecke, aber auch für die Fans", so Monteiro. "Sie liegt auf einer Insel und die Landschaft ist einfach toll."#w1#

Tiago Monteiro kennt den 'Circuit Gilles Villeneuve' bereits

"Auf dem Kurs kann man für gewöhnlich gut kämpfen, denn es gibt schnelle Schikanen und man muss häufig stark bremsen", fuhr der 28-Jährige fort. "Von daher gibt es eine Möglichkeit zum Überholen. Ich habe es genossen, in Montreal zu fahren, als ich in der ChampCar-Serie war. Und ich freue mich, nun auch mit einem Formel-1-Auto dort anzutreten. Es ist außerdem der Auftakt von zwei Überseerennen, daher müssen wir fit und konzentriert bleiben und die gute Arbeit fortsetzen."

Karthikeyan muss sich bei den kommenden Rennen jedoch wieder an neue Strecken gewöhnen. "Die beiden Nordamerika-Rennen werden für mich nicht leicht werden, denn ich bin nie zuvor auf diesen Strecken gefahren", so der Inder. "Mein Teamkollege war immerhin schon mit der ChampCar-Serie in Montreal. Dennoch denke ich, dass ich es mögen werde, in Kanada zu fahren, denn die Strecke scheint der in Australien ähnlich zu sein, und die mochte ich besonders."

"Ich werde die ersten Trainingssitzungen wohl darauf verwenden, das Layout des Kurses zu lernen, aber das geht in Ordnung", fuhr Karthikeyan fort. "Ich weiß, dass dieser Kurs für das Jordan-Team in der Vergangenheit recht erfolgreich war. Ich werde alles geben, um dort ein gutes Rennen zu haben und für das Team ein gutes Ergebnis einzufahren."

Kanada ein wichtiges Rennen für Jordan

Auch der Sportliche Direktor des Teams, Trevor Carlin, verweist auf die Wichtigkeit des Rennens in Montreal. "Wir freuen uns wirklich auf die beiden Überseerennen", so der Engländer. "Speziell in Kanada wollen wir uns gut schlagen, denn ist die Heimat der 'Midland Group'. Die Strecke in Kanada wird für Narain aber neu sein, dennoch bin ich mir sicher, dass er sie schnell lernen wird. Tiago fuhr schon mit der ChampCar-Serie hier, das wird es ihm etwas leichter machen."

Im Vorfeld der beiden Nordamerika-Rennen testete auch das Jordan-Team zwei Tage lang in Silverstone. Monteiro und Karthikeyan legten mehr als 700 Kilometer zurück, spulten Reifentests für Bridgestone ab und bereiteten die EJ15-Boliden für Montreal und Indianapolis vor. "Es war ein guter Zwei-Tage-Test in Silverstone, der hauptsächlich aus Arbeiten für Bridgestone und am Chassis für die Rennen in Montreal, Indianapolis und Silverstone bestand", so Chefrenningenieur Paul Monaghan. "Für Narain war es am ersten Tag wegen des Regens ein wenig frustrierend, aber der Rest des Tests war insgesamt sehr produktiv."