• 31.05.2005 16:28

  • von Marco Helgert

Monteiro tankte Vertrauen

Aufwärtstrend: Der Portugiese stand auf dem Nürburgring nicht mehr im Schatten von Jordan-Teamkollege Narain Karthikeyan

(Motorsport-Total.com) - Tiago Monteiro bleibt auch in der Formel 1 seinem bisherigen Karriereweg treu. Nach den ersten Rennen in diesem Jahr waren einige Beobachter vom Portugiesen bereits enttäuscht. Sein Jordan-Stallgefährte Narain Karthikeyan stellte ihn immer wieder in den Schatten. Doch Monteiro legte in den vergangenen drei Rennen mehr und mehr zu.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro (Jordan-Toyota EJ15)

Tiago Monteiro konnte sich auf dem Nürburgring gut in Szene setzen

Schon in der Vergangenheit benötigte er in einer neuen Serie mehr Zeit als die Konkurrenten. Seine CART-Saison 2003 begann er mit Startplätzen am hinteren Ende des Feldes, erst in der zweiten Saisonhälfte preschte er nach vorn. Diesen Punkt könnte er nun auch in der Formel 1 erreicht haben. Mit der gewonnenen Zuversicht verliert er nun kaum auf Karthikeyan, behält aber seine konstanten Vorstellungen bei, Fehler sind Mangelware.#w1#

Den Unfall in der ersten Kurve überstand der auf dem Nürburgring schadlos. Da er weiter hinten stand, konnte er das Durcheinander gut erkennen. "Ich ergriff die Möglichkeit, und überholte auf der Innenbahn einige Leute, auf einmal fand ich mich selbst auf dem zehnten Platz wieder, noch vor Michael Schumacher, der mich dann aber in der 6. Runde überholte", so Monteiro.

Zu Beginn kämpfte er nicht nur mit seinem indischen Teamkollegen, sondern intensiv auch mit Sauber-Pilot Jacques Villeneuve, der ebenfalls in das Startchaos involviert war. "Diesen Teil des Rennens habe ich geliebt!", so der Portugiese. "Leider habe ich den Kontakt zu Jacques bei meinem ersten Boxenstopp verloren, denn wir tankten sehr viel Benzin nach." Zwei Runden später fuhr er wieder an seiner Crew vorbei: Für das Missachten der blauen Flaggen erhielt er eine Durchfahrtsstrafe.

"Diese Strafe war ein Witz", schimpfte er. "Meiner Meinung nach war sie unfair, denn ich habe Nick Heidfeld nicht eingebremst. Ich denke, die Kommissare gingen hier zu weit." Monteiro fiel hinter Karthikeyan zurück, doch was zu Saisonbeginn kaum denkbar war: Er holte recht zügig wieder auf den Teamkollegen auf. "Ich griff an, das Auto war sehr gut und ich hatte Vertrauen."

"Auf einmal sah ich ein gelbes Auto vor mir", so Monteiro. "Ich strengte mich noch mehr an, um es zu überholen. Narain sah, dass ich schneller war, machte unter dem Druck einen Fehler. So kam ich vorbei. Mein Auto war effizient und ich konnte gut angreifen. Mein Dank gilt den Mechanikern und Technikern, die hart gearbeitet haben, um das Team nach vorn zu bringen."