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Jordan: Entscheidung fällt zwischen Massa und Firman
Um das einzig verbliebene Cockpit in der Formel 1 bei Jordan-Ford buhlen Felipe Massa und der Brite Ralph Firman
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Eddie Irvine wegen der Budgetprobleme bei Jordan keine Chance auf ein Cockpit hat und darauf prompt seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekannt gab und auch BAR-Honda-Testfahrer und Ex-Minardi-Aushilfsfahrer Anthony Davidson nicht das notwendige Geld aufbringen kann, um von Teamchef Eddie Jordan den Zuschlag zu erhalten, ist der Kampf um das letzte freie Cockpit in der Formel 1 für die kommende Saison zwischen zwei Rennfahrern in vollem Gange.

© xpb.cc
Ralph Firman macht sich nur wenig Hoffnungen auf das Jordan-Cockpit
Wie das Jordan-Ford-Team der Nachrichtenagentur 'Reuters' bestätigt hat, sind Ex-Sauber-Fahrer Felipe Massa und Formel-Nippon-Meister Ralph Firman nun die aussichtsreichsten Kandidaten auf den Posten des Teamkollegen von Giancarlo Fisichella. Daneben ist laut Aussage von Marketing-Direktor Mark Gallagher auch Ex-Benetton-Testfahrer Giorgio Pantano eine denkbare aber etwas unrealistischere Variante. Der Formel-3000-Vizeweltmeister testete jüngst für BMW-Williams und will kommende Saison in der CART-Serie an den Start gehen.
Das Team macht kein Geheimnis daraus, dass das Geld entscheiden wird, welches die Fahrer mit in das Team bringen könnten: "Die Gespräche sind in vollem Gange, eine Entscheidung steht kurz bevor. Schlussendlich müssen wir ja auch testen gehen", so Gallagher. Das Jordan-Team, das von der Formel 1 mit einer Finanzspritze gerettet werden musste, hat bisher auf die Verpflichtung eines Testfahrers verpflichtet, hat aber bald ein zweites Chassis fertig gestellt, mit dem man dann testen sollte.
Der 27-jährige Ralph Firman sicherte sich vergangenes Jahr im sechsten Anlauf mit vier Siegen, drei zweiten Plätzen und einem dritten Rang mit zwei Zählern Vorsprung auf Satoshi Motoyama den Titel der hoch angesehenen Formel Nippon und durfte am 15. Dezember für das BAR-Honda-Team testen. Vater Ralph senior gründete einst das Van Diemen Racing-Team, in dem Fahrer wie Ayrton Senna, Mark Blundell, Eddie Irvine und Mark Webber fuhren.
Sein Sohn gewann 1996 den Britischen Formel-3-Titel und trat gegen Fahrer wie Juan-Pablo Montoya, Nick Heidfeld und Jarno Trulli an. Danach wechselte er in den Osten, wo er in der Japanischen GT-Meisterschaft und der Formel Nippon an den Start ging, die mit 3-Liter-Mugen-Motoren betrieben werden.
Firman würde eine weitere Saison in Japan anhängen, sollte er den Zuschlag bei Jordan nicht bekommen. Und damit rechnet der 185 Zentimeter große Rennfahrer auch, der weiterhin für das PIAA Nakajima-Team fahren dürfte, das vom ehemaligen Tyrrell- und Lotus-Formel-1-Fahrer Satoru Nakajima geleitet wird. "Ich denke, dass Massa der Favorit ist", so der Brite gegenüber 'Reuters' und verrät, dass der Brasilianer einen dicken Batzen Geld mitbringen wird. "Aber es ist noch nichts unterschrieben."
Felipe Massa hatte als verhältnismäßig unerfahrener Rennfahrer vergangenes Jahr bei Sauber sein Debüt gegeben, machte aber zu Saisonbeginn zu viele Fehler, woraufhin sich Peter Sauber entschied, Frentzen ins Team zurückzuholen. Dass er den Brasilianer ziehen ließ, schätzt er heute als Fehlentscheidung ein. Gerne würde er den 21-Jährigen als Testfahrer behalten, aber der 166 Zentimeter kleine Rennfahrer will unbedingt Grand Prixs bestreiten.
Felipe Massa wird vermutlich 'Red Bull' als Sponsor mit in das Team bringen. Nach der Pleite des Arrows-Teams dürfte sich Dietrich Mateschitz ein neues Team als Partner suchen und könnte dabei sogar das Sauber-Team nach sechs Jahren der Partnerschaft verlassen. Gerüchte um den Verkauf des Rennstalls an den Energie-Getränkehersteller kann Gallagher nicht bestätigen: "Da ist absolut nichts dran. Wir sprechen mit niemand über einen Verkauf."

