• 24.01.2003 09:42

Anderson: "Besser jetzt die Probleme als Anfang März"

Jordans Technischer Direktor über die ersten Tests mit dem neuen EJ13 und die teilweise frustrierenden Probleme

(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche wurde der neuen Jordan EJ13 in Barcelona das erste Mal auf Herz und Nieren getestet. Dabei zeigte sich, dass das neue Auto noch ein wenig schwach auf der Brust ist und momentan die Seriennummer 13 zu Recht trägt. Als "frustrierend" bezeichnet das Team den ersten Test, bei dem man eigentlich das Potential des Autos ausloten wollte, dabei aber nicht wirklich zum Fahren kam.

Titel-Bild zur News: Gary Anderson und Eddie Jordan

Gary Anderson hat noch viel Arbeit bis zum Saisonstart...

"Einige der Probleme liegen im Einflussbereich des Teams und können zum Glück alle aus der Welt geschafft werden", heißt es in einer Pressemitteilung des Teams. "Andere Probleme hingegen liegen außerhalb des Einflussbereichs des Teams und zeitweise war die Verzögerung des Testplans den Gepäckdiensten des Flughafens zu verdanken". Schließlich wartete man teilweise unnötig lang auf Ersatzteile und musste deshalb untätig in der Box herumstehen, am Mittwoch sogar den ganzen Tag.

Dennoch zeigt sich das Team nicht völlig frustriert, keine der gesehenen Probleme sollte noch einmal auftauchen. Und auch wenn die Probleme im Moment als frustrierend empfunden werden, so gehören sie zur Lernkurve dazu und werden die Zuverlässigkeit des Autos verbessern. Im Interview mit der Website des Jordan-Teams spricht der Technischer Direktor Gary Anderson über den ersten richtigen Test mit dem EJ13.

Frage: "Heute ist der Heckflügel weggeflogen. Was ist passiert?"
Gary Anderson: "Der Heckflügel brach, als er auf der Hauptgeraden stark belastet wurde. Der Bruch wurde durch eine Kombination von Dingen verursacht. Wir wissen, dass es eine stärkere Komponente ist, als wir letztes Jahr verwendet haben und wir werden heute Nacht ein paar Modifikationen vornehmen, die die Stärke verbessern werden. Die neuen Komponenten werden komplett überarbeitet."

Frage: "Es sah bisher nicht nach einer guten Woche aus. Welche Probleme haben sie gehabt?"
Anderson: "Ich denke nicht, dass es eine so schlechte Woche war, wie man von Außen meinen könnte. So etwas kommt vor, wenn man ein brandneues Auto baut und wenn man Dinge ausprobiert, ist es nicht ungewöhnlich, wenn manche von ihnen nicht funktionieren. Ein paar unserer Probleme sind fundamental, aber wir haben alle im Griff, wenn sie passieren. Abgesehen davon haben 'British Airways' und 'EasyJet' zwei Mal Komponenten des Autos verloren, was uns zumindest einen kompletten Testtag gekostet hat. Es ist wichtig, dass wir früh testen und zumindest lösen wir die Fehler jetzt und nicht Anfang März."

Frage: "Wie lang werden sie brauchen, um die Probleme zu lösen?"
Anderson: "Da sind wir gerade schon gut dabei."

Frage: "Machen sie sich über irgendwelche Aspekte des Autodesigns oder des Herstellungsprozesses Sorgen?"
Anderson: "Es gibt rund 4.000 Komponenten, aus denen das Auto besteht, und bis zur letzten Runde in Suzuka werde ich mir über jede von ihnen Sorgen machen!"

Frage: "Machen sie sich Sorgen, dass sie wegen des Testlimits Testzeit verlieren?"
Anderson: "Jeder Tag ist wichtig, aber wenn man Probleme hat, dann ist es besser, wenn man sie jetzt und nicht später hat."

Frage: "Bevor man mit dem Auto getestet hat, sagte Jordan aus, dass die Simulationen positiv aussehen und am Tag des Funktionstests sagten sie, dass das Auto in besserer Verfassung ist als der EJ12 in Melbourne. Sind sie immer noch optimistisch?"
Anderson: "Ja, ich bin optimistisch. Wir arbeiten uns durch den Testplan, der dafür sorgen soll, dass wir das Auto besser verstehen und wir gehen nicht nur auf Zeitenjagd. Wir haben eine Menge Arbeit zu erledigen, aber das ist unser Job und wir gehen damit so gut wie möglich um."