• 16.09.2009 16:12

  • von Stefan Ziegler

Jordan: "Die FIA scheint glasklare Beweise zu haben"

Der frühere Formel-1-Teamchef Eddie Jordan zeigt kein Verständnis für das mutwillige Herbeiführen eines Unfalls und sieht ein Eingeständnis bei Renault

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso lautet der erste Sieger eines Flutlichtrennens der Formel 1 - aber kam dieser Rennerfolg auch unter normalen Bedingungen zustande? Laut Ex-Renault-Fahrer Nelson Piquet hat das Team den Rennverlauf manipuliert, indem man einen Unfall inszenierte und so das Safety-Car auf den Plan rief. Der ehemalige Teambesitzer Eddie Jordan ist entsetzt über ein solches Vorgehen.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan kann nicht fassen, dass man einen Fahrer zum Crash auffordert könnte

"Die FIA scheint glasklare Beweise zu haben, wonach die Vorwürfe der Wahrheit entsprechen", wird Jordan von der 'BBC' zitiert - diese seien, so Jordan, für Renault offenbar der Grund dafür gewesen, sich von Teamchef Flavio Briatore und dem Leitenden Ingenieur Pat Symonds zu trennen. Dies gab der französisch-britische Rennstall am Dienstag in einem kurzen Statement bekannt.#w1#

"Mein Eindruck des heutigen Tages ist, dass es einwandfreie Beweise gibt, dass ein weiteres Engagement dieser beiden nicht mehr tragbar war", meint Jordan. "Dass Renault ankündigt, die Vorwürfe nicht bestreiten zu wollen, ist von sich aus schon eine Art Eingeständnis - zumindest sehe ich das so. Das überrascht mich. Das ist eine Geschichte, die man sich nicht einmal vorstellen konnte."

"Wie kann man denn zu einem Fahrer hingehen und sagen: 'Schau her: Wenn du dein Cockpit behalten willst, dann musst du das machen.'? Man denke nur an die Folgen in Punkto Sicherheit, an die Sicherheit der Streckenposten und an die Sicherheit des Piloten", so der irische Formel-1-Experte. "Da verlangt man etwas von jemandem, was schlicht und ergreifend lächerlich ist."

"Ich habe fast 30 Jahre lang ein Team geleitet und kann überhaupt nicht verstehen, dass man so etwas tatsächlich vorhaben könnte", hält der ehemalige Teamchef und Eigner des früheren Jordan-Teams fest und fügt abschließend an: "Ich habe keine Ahnung, wie verzweifelt sie waren. Beim Jordan-Team konnte man ja alles Mögliche in Betracht ziehen - aber so etwas niemals."