• 06.02.2004 10:53

  • von Fabian Hust

Jordan-Designer: "Das kann man schlecht erklären"

Jordan-Chefdesigner John McQuilliam über den aufregenden ersten Test mit dem EJ14 und geplante Verbesserungen

(Motorsport-Total.com) - Nach monatelanger harter Arbeit konnte das Jordan-Team am Montag erstmals den neuen EJ14 in Silverstone ausprobieren. Besonders für Chefdesigner John McQuilliam war dies ein besonderer Moment: "Das kann man einfach schlecht jemanden erklären, der nicht in den Entwicklungsprozess involviert war", so McQuilliam gegenüber 'ITV'. "Meine Gedanken haben sich 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche um dieses Auto gedreht und das die letzten sieben oder acht Monate..."

Titel-Bild zur News: John McQuilliam

John McQuilliam ist für das Design von Nick Heidfelds Auto verantwortlich

Seit der Saison 2001 ist McQuilliam der Jordan-Chefdesigner und zusammen mit Chefaerodynamiker Nicolo Petrucci hat er noch in jedem Jahr ein Auto auf die Beine gestellt, das sich alleine optisch von den Vorgängermodellen deutlich unterscheidet. 1986 verdiente der Brite aus Manchester erstmals Geld in der Formel 1 ? bei Williams. 1989 begann der Maschinenbauer zusätzlich ein Master-Studium im Fachbereich Verbundwerkstoffe in London. Nach einer Zwischenstation bei Arrows kam McQuilliam 1991 schließlich zu Jordan.#w1#

Die vergangenen Wochen waren stressig: "Die letzten Teile für das Auto kamen mit einem Zeitpuffer von 14 Stunden. Das ist schon ziemlich verrückt, bedenkt man, dass wir hier ein Projekt haben, das über acht Monate lang andauerte. Aber wir waren rechtzeitig fertig und konnten am Montag um 9 Uhr morgens auf die Strecke gehen." Am Steuer saß der einzige bisher fixe Pilot für die kommende Saison, Nick Heidfeld, der sich vom neuen EJ14 sehr angetan zeigte.

Ein Rollout, das ist für den Chefdesigner "sehr nervenaufreibend", denn es steht ziemlich viel auf dem Spiel: "Zu diesem Zeitpunkt ist das Auto ein Einzelstück. Wir haben nur sehr wenige Ersatzteile, denn diese befinden sich alle in der Produktion. Das Auto ist aus diesem Grund für uns sehr kostbar. Wir wollen nicht sehen, dass es zu sehr beschädigt wird. Auf der anderen Seite möchte man es über die Strecke geprügelt sehen, damit man weiß, wie schnell es ist?"

Der Design-Prozess des EJ14 ist schon seit Wochen abgeschlossen, doch nun macht man sich an die Verbesserungen des Autos: "Wir werden die ganze Saison über bis August Updates haben, dann müssen sich unsere Gedanken dem EJ15 widmen. Im Moment haben wir eine Liste von Dingen, die vor allem das Leben der Mechaniker erleichtern oder das Auto ein wenig zuverlässiger machen sollen. Diese Dinge werden wir zunächst angehen. Wir fangen auch damit an, ein paar Teile unter die Lupe zu nehmen, ob wir sie leichter machen können."