• 25.10.2008 11:41

  • von David Pergler

Jordan befürchtet Kollision in Brasilien

Es wäre nicht das erste Mal in der F1-Geschichte, dass eine Kollision eine Weltmeisterschaft entschieden hätte und in Fuji gab es einen kleinen Vorgeschmack

(Motorsport-Total.com) - Mit Hochspannung fiebert die Formel 1 dem diesjährigen Meisterschaftsfinale in Brasilien entgegen. Einerseits hat Lewis Hamilton die bessere Ausgangssituation, andererseits ist es das Heimrennen von Ferraripilot Felipe Massa, der dadurch besonders motiviert sein dürfte, seinen ersten Titel vor seinen Landsleuten unter Dach und Fach zu bringen. Genau diese Motivation ist es, die Eddie Jordan einige Gedanken bereitet.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan versorgt Lewis Hamilton mit Tipps für das Finale

Der Ire war 1997 noch als Teamchef seines Rennstalls mitten im Formel-1-Geschehen, als es in Jerez zu der berühmten Kollision zwischen Michael Schumacher und Jacques Villeneuve gekommen war. Jordan befürchtet nun einen neuen Zwischenfall und warnt Hamilton, aufmerksam und im Falle des Falles unnachgiebig zu sein.#w1#

"Die Leute werden es wohl nicht mögen, wenn ich es ausspreche, aber sollte Massa versuchen, ihn (Hamilton; Anm. d. Red.) aus dem Weg zu räumen, wie er es in Japan getan hat, um ihm so den Titel zu entreißen, muss Lewis darauf vorbereitet sein. Sollte dies passieren, muss Lewis seinen Wagen in Massa lenken, um sicherzustellen, dass dieser das Rennen auch nicht beendet", äußert Jordan Bedenken im 'Daily Express'.

Allerdings kommt es auch darauf an, wie Hamilton das Rennen angeht - im Vorjahr hatte er in den letzten beiden Grand Prix einen komfortablen Vorsprung im jugendlichen Leichtsinn wieder verspielt und in Fuji erweckte der McLarenpilot durch seinen ungestümen Start nicht den Eindruck, als habe er aus den Geschehnissen von 2007 etwas mitgenommen.

"Was nun in der Meisterschaft passieren wird, hängt ganz davon ab, was Lewis so in den letzten beiden Rennen gelernt hat. In China war er brillant unterwegs, als er auf tadellose Weise zum Sieg gefahren ist, in Japan hingegen war er einfach nur erbärmlich. Sollte der Hamilton von China in Brasilien auftauchen, wird er Weltmeister sein", prophezeit Jordan.

"Er muss sehr vorsichtig sein. Er weiß, dass die ganze Welt gegen ihn ist - die anderen Fahrer sowie die Stewards", erklärt der ehemalige Teamchef. "Ich glaube nach wie vor, dass das, was ihm nach seinem Sieg in Spa widerfahren ist, einfach grauenhaft war. Auch die Bestrafung in Japan war zu hart. Damit muss er fertig werden."

Eine wichtige Rolle wird auch sein Teamkollege Heikki Kovalainen spielen, der Finne könnte in diesem Duell das Zünglein an der Waage sein. Jordan hat sich schon oft genug Rennstrategien ausgedacht, um zu wissen, worauf es ankommt. Er erwartet von McLaren, dass man Kovalainen leicht ins Qualifying schicken wird, um in jedem Fall zumindest ein Auto ganz vorne dabei zu haben und so das Rennen kontrollieren zu können. Denn in den Vorjahren war der Kurs von Interlagos immer Ferrariland.

"Sie werden Kovalainen in Brasilien auf die ersten beiden Startreihen ansetzen müssen. Das würde die Chancen von McLaren dramatisch verbessern. Kovalainen schien immer mit einem sehr schweren Auto unterwegs gewesen zu sein, das machte ihn am Start langsamer, sorgte dafür, dass der Wagen schwieriger zu kontrollieren ist und griff die Reifen mehr an. Sie sollten ihn leicht ins Qualifying schicken. Sollte er die Ferraris aufmischen können, wäre das eine große Hilfe für Lewis", drückt Jordan dem McLarenpiloten die Daumen.