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Jonathan Palmer rührt die Werbetrommel für seinen Sohn

Jolyon Palmer hofft auf eine Fortsetzung seiner Karriere in der Formel 1 - Vater Jonathan ist optimistisch: "Er ist bei Renault in der engeren Auswahl"

(Motorsport-Total.com) - Renault möchte nach der Übergangs- und Lernsaison 2016 im nächsten Jahr ernsthaft mit dem professionellen Aufbau des Werksteams beginnen. Ein wichtiger Teil davon ist die Fahrerwahl. Angeblich hat das Teammanagement die Fühler nach einem potenziellen Leader für die nächsten Jahre ausgestreckt. Esteban Ocon werden allerbeste Chancen eingeräumt, 2017 in einem der beiden Cockpits zu sitzen. Außerdem fallen Namen wie Carlos Sainz, Nico Hülkenberg oder sogar Valtteri Bottas.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley und Jonathan Palmer

Jonathan Palmer (rechts) sucht nach einem Cockpit für seinen Sohn Zoom

Geht man davon aus, dass maximal einer der beiden aktuellen Fahrer bleiben wird, dann stehen die Chancen für Jolyon Palmer schlecht. Der 25-Jährige liegt im Duell mit Kevin Magnussen mit 4:11 (Qualifyings) beziehungsweise 0:7 (Punkte) im Rückstand. Andererseits bringt er durch seinen Vater Jonathan ein attraktives kommerzielles Paket mit - aber ob ein Werksteam wie Renault darauf in Zukunft noch angewiesen sein wird, sei dahingestellt.

Palmer verbessere sich "stetig" und sei "auf einem guten Weg", attestiert Teamchef Frederic Vasseur. Und Palmer sen. sagt gegenüber 'Sky Sports F1': "Jolyon ist bei Renault in der engeren Auswahl, das wissen wir. Wir wissen auch, dass sich Renault bei der Fahrerwahl Zeit lässt. Das überrascht mich nicht, denn sie sind ein Herstellerteam mit großen Ambitionen für nächstes Jahr. Da wollen sie auf allen Ebenen die besten Entscheidungen treffen. Aber ich bin optimistisch."

"Jolyon", fährt er fort, "hat sich in seinem ersten Jahr gut entwickelt und hat mit Kevin Magnussen einen erfahrenen und schnell eingeschätzten Teamkollegen. Mit dem kann er mithalten. Ich bin sehr guter Dinge, dass er nächstes Jahr bleiben kann. Aber ich weiß es nicht." Besonders bitter sind dann Wochenenden wie jenes in Malaysia, wo Palmer eigentlich der stärkere Renault-Fahrer war, vor dem Qualifying aber das Set-up umbauen ließ. Er wurde 19., Magnussen zog sicher ins Q2 ein.

"Er muss seinen Teamkollegen schlagen oder zumindest auf Augenhöhe sein und demonstrieren, dass er die beste Möglichkeit für Renault ist, wenn es um die Fahrer für 2017 geht", weiß Palmer sen. und rührt die Werbetrommel für seinen Sohn: "Er hat eine sehr gute Beziehung zum Team und hat schnell gelernt. Wenn er mit Magnussen mithalten kann, sollte er in einer guten Position sein."

Palmer fällt trotz seines vermögenden Vaters nicht in die klassische Schublade Paydriver. 2014 wurde er Meister in der bedeutendsten Nachwuchsserie unterhalb der Formel 1, der GP2. Dort hat er Gegner wie Stoffel Vandoorne, Felipe Nasr oder Rio Haryanto geschlagen. Aber während Vandoorne damals in seiner ersten GP2-Saison war, benötigte Palmer vier Jahre, um endlich Champion zu werden. In seiner Premierensaison 2011 war er nur Gesamt-28. geworden.

Kevin Magnussen, Jolyon Palmer

Das Duell mit Kevin Magnussen ist für Jolyon Palmer entscheidend Zoom

Aber "der Punkt ist: Er hat abgeliefert", unterstreicht Palmer sen. "Es ist eine Sache, schnell zu sein, aber ein Fahrer muss auch dem Druck standhalten, gute Starts hinlegen, die Punkte holen, aufs Podium fahren und Meister werden. Darum geht's letztendlich, und dass er das kann, hat er - im Gegensatz zu vielen anderen - in der GP2 bewiesen. Sein Plan ist, das eines Tages auch in der Formel 1 zu beweisen. Wir hoffen es!"