• 03.08.2005 16:57

  • von Fabian Hust

John Watson kritisiert Verpflichtung von Felipe Massa

Ex-F1-Pilot John Watson glaubt, dass Ferrari durch Barrichello-Ersatz Felipe Massa kommendes Jahr geschwächt werden wird

(Motorsport-Total.com) - Ferraris Verpflichtung von Felipe Massa als Nachfolger von Rubens Barrichello, der auf seinen bis 2006 gültigen Vertrag mit den "Roten" verzichtet, stößt auf erste Kritik. Ex-Formel-1-Pilot John Watson nennt den Neuzugang in einem 'BBC'-Interview einen "Lückenfüller" und spricht über den 24-jährigen Brasilianer als "bester zur Verfügung stehender Fahrer". Nach Ansicht des Briten gibt es fähigere Fahrer als Massa in der Formel 1, nur war keiner dieser Piloten verfügbar oder bereit zu wechseln.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

In den Augen von Watson ist Massa für Ferrari nicht gut genug

"Ich habe den Verdacht, dass das Team nach dem Weggang durch Barrichello geschwächt wird", so der 59-Jährige weiter. Immerhin wurde Felipe Massa von seinen Teamkollegen Nick Heidfeld und Giancarlo Fisichella bei Sauber regelmäßig geschlagen. In den vergangenen Rennen ist auch der Vorsprung auf Jacques Villeneuve geschrumpft. Kritiker glauben, dass Felipe Massa in erster Linie nur deshalb verpflichtet wurde, weil er von Jean Todts Sohn Nicolas gemanagt wird.#w1#

Doch Ferrari hat laut John Watson das Problem gehabt, dass kein anderer Pilot verfügbar war oder an der Seite von Michael Schumacher die zweite Geige spielen möchte: "Und die Fahrer wissen nicht, wie lange sie im Team bleiben können und ob sie die Chance haben, die Nummer 1 im Team zu werden." Das sei die Politik von Ferrari: "Solange Michael unter Vertrag steht, besteht nicht die Chance, dass irgendein anderer Fahrer kommt und den gleichen Status erhält. Ferraris Optionen sind aus diesem Grund sehr begrenzt."

Felipe Massa musste zu Ferrari wechseln, denn man nahm den Brasilianer bereits 2001 unter Vertrag, als er noch kein einziges Rennen bestritten hatte und man zog jetzt eine Option auf den Fahrer. Sollte der Paulista nicht überzeugen, könnte er ganz schnell wieder entlassen werden, glaubt Watson, vor allem weil Ferrari über kurz oder lang einen Schumacher-Nachfolger braucht: "Offensichtlich scheint er fähig zu sein, aber er sieht wie ein molliges Kind aus", so der 152-fache Grand-Prix-Teilnehmer. "Er scheint wie ein Ein-Aus-Schalter zu fahren."

Zwar sei Felipe Massa ruhiger geworden, aber "wenn du in ein Topteam gehst, dann heißt das nicht automatisch, dass du in Bezug auf die Leistung einen großen Schritt nach vorn machst. Wenn das Auto nicht so gut ist, wie er das erwartet, dann wird Massa Probleme bekommen, wenn er mit seinem Fahrstil so weitermacht wie bisher. Er wird keine Fortschritte erzielen." Dass der Barrichello-Nachfolger Michael Schumacher herausfordern kann, glaubt der fünffache Grand-Prix-Sieger nicht, in diesem Fall werde er "sehr schnell entlassen".