Jerez: Erfolgreicher Testtag für Toyota trotz Probleme

Bei Ryan Briscoe verrauchte der Motor im Heck des TF106, Ralf Schumacher verletzte sich - dennoch ist man bei Toyota zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nicht ganz reibungslos aber dennoch produktiv und erneut ermutigend verlief der erste Testtag des Toyota-Teams mit dem neuen TF106 in Jerez. Ryan Briscoe, der ehemalige dritte Fahrer des Teams der Saison 2004, feierte ein überraschendes Debüt (wir berichteten) und spulte 79 Runden ab, hatte als Viertschnellster 0,408 Sekunden Rückstand. Ein Motorschaden beendete den Testtag des Australiers vorzeitig.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher am Mittwoch bei den Testfahrten in Jerez

Ralf Schumacher kam auf 66 Umläufe, musste seinen Testtag jedoch wegen nicht näher kommunizierter Rückenprobleme vorzeitig beenden. Mit 0,966 Sekunden Rückstand war der Deutsche am Ende des Testtages auf dem achten Rang zu finden.#w1#

Ralf Schumacher: "Der neue TF106 hat sich in Barcelona heute gut zu fahren angefühlt und war sehr gut ausbalanciert. Wir konnten uns nicht durch die lange Aufgabenliste arbeiten, wir haben uns aber erfolgreich heute Morgen ein paar verschiedene Optionen für das Setup angeschaut. Der Motor hat eine gute Leistung gezeigt und die Reifen haben sich ebenfalls gut angefühlt, aber ich habe noch keinen kompletten Reifentest abgespult, danach werde ich mehr wissen. Es ist schade, dass wir den Test vorzeitig abbrechen mussten, aber wir sind zufrieden, wie die Arbeit am neuen Auto bisher verlaufen ist."

Ryan Briscoe: "Abgesehen von einem Tag im Formel-3-Auto war dies das erste Mal im Rennfahrzeug nach meinem IRL-Unfall und es fühlt sich großartig an. Ich habe erst vor zwei Tagen erfahren, dass ich fahren werde, es war also ein Überraschungsanruf. Aber ich fuhr heute rund 80 Runden ohne körperliche Probleme, weswegen ich wirklich glücklich bin. Es hat viel Spaß gemacht, wieder an das Steuer eines Formel-1-Autos zurückzukehren. Es gibt nichts Vergleichbares."

"Ich kenne jeden im Testteam von Toyota und man kann gut mit ihnen arbeiten, deshalb habe ich mich wohl gefühlt. Es ist großartig, dem Team zu helfen und ich habe es genossen, ein Gefühl für das neue Auto zu bekommen. Ich habe nicht lang gebraucht, um wieder in Schwung zu kommen und arbeitete etwas an den Reifendrücken und -Temperaturen. Wir haben das Programm wegen eines Motorschadens am Ende des Tages nicht beendet, aber wir haben das meiste erledigt bekommen und ich bin mit dem ersten Arbeitstag zufrieden."

Mike Gascoyone, Technischer Direktor: "Das war heute ein produktiver erster Testtag. Ryans Programm bestand anfangs vor allem aus Setup-Arbeit, indem er mit einem Referenzreifen fuhr und sich wieder an das Formel-1-Auto gewöhnte, nachdem er zuletzt ein halbes Jahr lang in Amerika fuhr."

"Ralf war ziemlich zufrieden mit dem Auto und sah am Vormittag sehr konkurrenzfähig aus. Leider zog er sich eine nicht weiter tragische Rückenverletzung zu, wegen der er den Test abbrechen musste. Es ist kein großes Problem, aber er fühlte sich nicht ganz wohl und wollte es nicht noch schlimmer machen."

"Das einzige mechanische Problem war Ryans Motorschaden am Ende des Tages. Es war ein Motor, der schon viele Kilometer auf dem Buckel hatte, also sind wir deswegen nicht sonderlich beunruhigt. Insgesamt macht das neue Paket auf uns weiterhin einen positiven Eindruck."