Montagny Schnellster am ersten Testtag in Jerez

An einem ereignisreichen Testtag war Franck Montagny Schnellster - Karthikeyan im Williams-Cosworth, Briscoe wieder im Toyota

(Motorsport-Total.com) - Bei sonnigen, aber naturgemäß sehr kühlen Bedingungen fand heute im spanischen Jerez de la Frontera der erste Testtag dieser Woche statt. Gleich 15 Fahrer und acht Teams waren anwesend und sorgten auf und abseits der Strecke für jede Menge Action. Schnellster war unterm Strich Franck Montagny.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Montagny war in einem Renault mit V10-Motor heute in Jerez am schnellsten

Der Renault-Testpilot erzielte eine Bestzeit von 1:19.478 und war mit 105 absolvierten Runden auch einer der fleißigsten Piloten des Tages. Zweiter wurde Marc Gené (+ 0,206/86 Runden) im Ferrari mit V8-Motor vor Heikki Kovalainen (+ 0,132/119 Runden) im zweiten Renault. Im Gegensatz zu den meisten ihrer Konkurrenten erlebten diese drei Piloten eine relativ problemlose Session zum Auftakt dieser intensiven Wintertestwoche.#w1#

Briscoe sprang bei Toyota für den verletzten Panis ein

Nicht ganz so erfreulich verlief der Tag für Toyota: Sowohl Ryan Briscoe (4./+ 0,408/79 Runden), der nach einem Jahr Pause wieder testen durfte und bis auf einen Dreher fehlerfrei blieb, wie auch Ralf Schumacher (8./+ 0,966/66 Runden) erlitten Motorschäden und mussten ihr Programm unterbrechen. Allerdings kommen diese Kinderkrankheiten beim japanisch-deutschen Team nicht unbedingt unerwartet, schließlich ist bei Toyota schon der neue TF106 für die kommende Saison im Einsatz.

Für Honda setzten Anthony Davidson (107 Runden) und James Rossiter die Vorbereitungen auf 2006 fort, wobei Davidson mit dem Interimsauto wieder auf recht vernünftige Zeiten kam und sich mit nur 0,661 Sekunden Rückstand an fünfter Position klassierte. Youngster Rossiter saß noch im regulären 007, mit dem er nach 80 Umläufen bei 1,506 Sekunden Rückstand nicht über den zwölften Platz im Klassement hinauskam.

Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan überzeugte bei seinem ersten Auftritt im Williams-Cosworth Zoom

Mit am meisten Aufmerksamkeit zog heute aber das Testdebüt von Narain Karthikeyan im FW27C von Williams-Cosworth auf sich: Der Inder spulte 52 Runden ab, blieb zwischendurch zwar wegen technischer Probleme und eines Drehers zweimal stehen, war aber immerhin sehr flott unterwegs - Platz sechs mit 0,805 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Damit ließ er sogar den mit dem Auto besser vertrauten Stammfahrer Nico Rosberg (10./+ 1,161/76 Runden) relativ deutlich hinter sich.

Paffett wieder für McLaren-Mercedes im Testeinsatz

Bei McLaren-Mercedes kam neuerlich DTM-Champion Gary Paffett (13.) zum Zug, der 1,772 Sekunden hinter der Bestzeit zurückblieb, aber mit 66 Runden auch nicht ganz so viel fahren konnte wie erhofft. Zum Vergleich: Pedro de la Rosa (101 Runden) wurde Siebenter, war um 0,879 Sekunden schneller als der Brite. Bei den "Silberpfeilen" verlief alles nach Plan, und die Zeiten sehen im Vergleich zur direkten V8-Konkurrenz nicht ganz so schlecht aus.

Thomas Biagi

Thomas Biagi durfte heute erstmals in seiner Karriere ein Formel-1-Auto testen Zoom

Christian Klien (Red-Bull-Cosworth/+ 1,105/70 Runden) klassierte sich an neunter Stelle, spulte solide sein geplantes Programm ab - und leistete sich im Gegensatz zu Luca Badoer (11./+ 1,352/43 Runden) keinen Schnitzer: Der zweite Ferrari-Testpilot krachte nach einem Dreher in der letzten Schikane rückwärts gegen die Reifenstapel, wobei das Heck seines Boliden beschädigt wurde. Allerdings war der Einschlag nicht allzu hart.

Ansonsten versammelten sich die Fotografen vor allem vor der Box von MF1 Racing, denn dort gab es nicht nur eine neue Lackierung zu sehen, sondern auch die Formel-1-Premiere von Thomas Biagi (14.). Der Italiener schlug sich dabei mehr als tapfer, hatte nach 90 Runden nur 2,388 Sekunden Rückstand auf Montagny und war damit sensationell sogar ziemlich deutlich schneller als Stammfahrer Christijan Albers (15./+ 2,923/62 Runden).