• 07.12.2005 18:00

Hockenheimring droht offenbar Verkauf

Nach Zeitungs-Informationen wollen die Betreiber des Hockenheimrings durch einen "Sale-and-lease-back-Modell" finanziell Luft verschaffen

(Motorsport-Total.com/sid) - Dem Hockenheimring droht offenbar der Verkauf. Nach Angaben der 'Stuttgarter Nachrichten' (Donnerstags-Ausgabe) wollen die Betreiber des finanziell angeschlagenen "Rings" die Formel-1-Rennstrecke für rund 25 Millionen Euro an eine Leasinggesellschaft verkaufen und anschließend für rund 1,7 Millionen Euro im Jahr mieten.

Titel-Bild zur News: Das Motodrom in Hockenheim

Muss der Hockenheimring aus finanziellen Gründen verkauft werden?

Nach Ablauf des Leasingvertrages in zehn Jahren sei der Rückkauf der Rennstrecke für rund 17 Millionen Euro geplant. Zuletzt hatte die Stadt Hockenheim im Oktober beschlossen, der Betreibergesellschaft eine weitere Ausfallbürgschaft in Höhe von vier Millionen Euro zu gewähren. Diese ist bis Juli 2006 befristet.#w1#

Allerdings stößt der Plan in der CDU-Landtagsfraktion anscheinend auf Widerstand, da das Land für die jährlichen Leasingraten bürgen soll. Eine Entscheidung werde daher frühestens im Januar fallen, schrieb das Blatt weiter.

Die Betreiber der Rennstrecke, die Stadt Hockenheim und der Badische Motorclub, wollen sich mit diesem so genannten "Sale-and-lease-back-Modell" offenbar finanziell Luft verschaffen. Um die Formel 1 in Hockenheim zu halten, hat die Landesregierung bereits 15,3 Millionen Euro für den 66 Millionen Euro teuren Umbau der Strecke beigesteuert.

Die Hilfe wurde gewährt, weil Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Jahr 2000 mit der Abwanderung an den neu gebauten Lausitzring in Brandenburg gedroht hatte. Erst als seine Bedingungen erfüllt wurden, verlängerte Ecclestone den Vertrag bis 2008.

Die Hockenheimring GmbH musste sich für den Umbau massiv verschulden. Da die Banken ihr Engagement an die relativ kurze Laufzeit des Formel-1-Vertrages bis zum Jahr 2008 geknüpft haben, sind hohe Tilgungsraten fällig.