• 19.02.2010 19:14

  • von Stefan Ziegler

Jerez: Eine Renndistanz und Probleme für Lotus

Erst streikte ein Kupplungssensor, dann machte der Auspuff Schwierigkeiten: Heikki Kovalainen und Lotus hatten am Freitag keine einfache Testsession

(Motorsport-Total.com) - Aller Anfang ist schwer: Beim dritten Testtag mit dem neuen Lotus T127 lief noch nicht alles rund für Heikki Kovalainen und seinen Rennstall. Das neue Formel-1-Team hatte dem grünen Rennwagen noch in der Nacht zum Freitag eine neue Frontpartie verpasst und ein frisches Aggregat eingesetzt, nachdem der T127 bei einem Unfall am Donnerstag etwas in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen verpasste dem neuen T127 insgesamt 300 Probekilometer

Mit diesem runderneuerten Fahrzeug ging Kovalainen am Freitag frühzeitig auf die Strecke, strandete allerdings schon nach wenigen Runden mit einem defekten Kupplungssensor. Obwohl später auch der Auspuff noch einige Schwierigkeiten machte, konnte Kovalainen dennoch 68 Umläufe in Jerez zurücklegen und meisterte damit eine komplette Renndistanz auf dem spanischen Rundkurs.#w1#

Mit einer Rundenzeit von 1:23.521 Minuten befand sich der finnische Rennfahrer zwar in Schlagdistanz zur Konkurrenz, musste sich aber dennoch mit dem letzten Rang unter elf Teilnehmern und mit einem Rückstand von 4,222 Sekunden auf Spitzenreiter Mark Webber (Red Bull) zufrieden geben. "Es war ein langer Tag für mich", fasst Kovalainen seinen Auftritt schließlich zusammen.


Fotos: Lotus, Testfahrten in Jerez


"Wir haben zwar den Morgen verloren, konnten aber am Nachmittag viel fahren und einige Longruns absolvieren. Auf diese Weise brachte ich recht viele Runden zustande und wir machten wieder einige Fortschritte. Das Auto fühlte sich heute ganz gut an", meint der 28-Jährige, sieht aber noch ein paar Baustellen auf seine Mannschaft zukommen: "Unser Hauptproblem ist der Abtrieb", so Kovalainen.

Der Lotus T127 ist ein konservatives Auto

"Es ist uns nicht gelungen, das Aeropaket so zu entwickeln, wie wir es eigentlich hätten tun sollen. Wir hatten fünf Monate, um das Auto zu bauen, und alles lief recht konservativ ab. Bevor wir mit dem Design beginnen konnten, hatten wir ja noch nicht einmal Informationen über den Motor und die Kühlung. Aus diesem Grund ist alles etwas konservativ ausgelegt", erläutert der Lotus-Fahrer.

Von dieser Aussicht will sich Kovalainen aber nicht entmutigen lassen: "Natürlich können wir uns verbessern", sagt der Finne. "Das wird uns gelingen, aber es braucht seine Zeit. Momentan dürfte es jedenfalls recht offensichtlich sein, dass es uns im Vergleich zu den schnellsten Autos einfach an Abtrieb fehlt. Das ist aber nicht überraschend, das haben wir erwartet", erklärt Kovalainen.

Lotus' Technischer Direktor Mike Gascoyne erkannte am Freitag jedenfalls viel Positives: "Wir hatten heute einen recht ordentlichen Tag", findet der Brite. "Das Beste daran war, dass wir erstmals richtig im Trockenen fahren konnten. Wir konzentrierten uns auf Longruns und begannen damit, die beiden Reifentypen zu vergleichen. Das hatten wir bislang noch nicht gemacht, also war das ein Fortschritt."

Am Samstag übernimmt Jarno Trulli den T127 und beschließt die erste Testwoche des neuen Lotus-Teams.