Jean Alesi bei DTM-Debüt auf Platz 3

(Motorsport-Total.com/sid) - Die "Äbte" in einer eigenen Liga und Jean Alesi als einziger Lichtblick für die sieggewohnte Mercedes-Armada: Das erste Rennen der neuen Saison hat die Hierarchie in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) kräftig durcheinander gewirbelt. Vor 40.000 Zuschauern in Hockenheim feierte das private Abt-Audi-Team aus Kempten durch den Franzosen Laurent Aiello und den Schweden Mattias Ekström überlegen seinen ersten Doppelsieg. Hinter den beiden "Äbten" kletterte der Franzose Jean Alesi bei seinem ersten Einsatz in der DTM gleich aufs Treppchen, nachdem sich der frühere Formel-1-Pilot im Mercedes CLK mit zwei Blitzstarts von Startplatz 14 fast durch das ganze Feld gearbeitet hatte.

© xpb.cc

Jean Alesis Einstand in der DTM ist bestens gelungen

"Ich glaube, dass das heute mein schlechtestes Ergebnis bleibt", hatte der 37 Jahre alte Franzose mit der Erfahrung aus 201 GP-Starts nach Rang 14 im Zeittraining angekündigt - und dann eindrucksvoll Wort gehalten. Bis auf Platz acht war er schon im Qualifikationsrennen nach vorn gekommen, im Rennen schaffte er dann den Sprung aufs Podest. Damit war Alesi, der nach dem Rennen vor lauter Freude seinen Helm ins Publikum warf, bei seinem Debüt bester Mercedes-Pilot vor Titelverteidiger Bernd Schneider (St. Ingbert), der nach einem schwierigen Wochenende drei Meisterschaftspunkte rettete. Bester Opel-Pilot war Timo Scheider (Braubach) als Fünfter.

Kein Kraut war aber an diesem Tag gegen die Abt-Audi gewachsen, die im Qualifikationsrennen sogar einen Vierfach-Erfolg gefeiert hatten, als der erst 20 Jahre alte Martin Tomczyk seinen ersten Sieg holte. In der Gesamtwertung liegen in Rennsieger Aiello, der seinen dritten DTM-Erfolg einfuhr und nach Platz zwei im Quali-Rennen 12 Punkte auf seinem Konto hat, und Ekström (7) zwei Abt-Piloten vorn. Alesi liegt mit 4 Zählern auf Rang drei vor Schneider und Tomczyk (je 3).

Die Mercedes-Stars hatten allerdings hart um die Punkte kämpfen müssen, nachdem der DTM-CLK offensichtlich auf dem kleinen Kurs in Hockenheim Probleme machte. "Wir hatten hier nicht die Performance, um ganz vorn mitzufahren", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Ich mache mir aber keine Sorgen für die Zukunft."

Im Quali-Rennen hatte Tomczyk am Start, der erstmals nach Formel-1-Vorbild stehend durchgeführt wurde, den Trainingsschnellsten Aiello düpiert und danach das Abt-Quartett mit Aiello, Ekström und Christian Abt angeführt. Alesi arbeitete sich schon im 35-km-Sprint vom 14. auf den 8. Platz vor. Beim Start zum Rennen spielte der Routinier dann seine ganze Erfahrung aus 201 Formel-1-Rennen aus und machte vier weitere Plätze gut, am Ende der ersten Runde war der Franzose sogar Dritter. Sprint-Sieger Tomczyk fiel dagegen vom ersten auf den zehnten Platz zurück und musste später sogar aufgeben.