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Dennis und Coulthard: Die Schmach der Überrundung
McLaren-Teamchef Ron Dennis und David Coulthard sprechen über die Schmach von Imola, als man von Ferrari überrundet wurde
(Motorsport-Total.com) - Ausgerechnet vor den Augen seiner Mannschaft, auf Höhe der Boxengasse, musste David Coulthard in Imola Michael Schumacher vorbeilassen. Der McLaren-Mercedes-Pilot war gezwungen, sich vom amtierenden Formel-1-Weltmeister überrunden zu lassen ? für einen Formel-1-Piloten mit die größte Schmach. Die Silberpfeile hatten beim Großen Preis von San Marino weder gegen Ferrari noch gegen BMW-Williams eine Chance und auch Jenson Button im Renault war an jenem Tag stärker als der Schotte.

© West
McLaren-Teamchef Ron Dennis schmerzt jede Niederlage
"Das war mein Los, ich wusste, dass ich ein hartes Rennen gefahren bin, ich war einfach nicht mit der gleichen Geschwindigkeit unterwegs und ich konnte nichts dagegen tun", klagt David Coulthard der 'Sunday Times'. "Zunächst dachte ich, dass ich noch Zeit hätte, denn er war ja noch 100 Meter hinter mir", erinnert sich Coulthard an die Art und Weise, wie Schumacher schnell in seinem Rückspiegel auftauchte. "Dann fragte ich mich nur noch, ob ich eine Art Lasso um seinen Heckflügel werfen könnte, um mich in seinem Tempo mitziehen zu lassen?"
Für den amtierenden Vizeweltmeister war die Überrundung von Imola nicht mehr als eine Bestätigung seiner Aussage von vor wenigen Wochen, dass er sich auch in diesem Jahr den WM-Titel wieder abschreiben kann: "Ich habe mich wirklich gefragt, ob ich zu langsam fahre und ob ich auf jeder Runde genügend Druck gemacht habe. Aber schlussendlich war ich mir sicher, dass ich das Maximum aus dem Auto herausgeholt habe."
Teamchef Ron Dennis musste zusätzlich zur Überrundung Coulthards die bittere Pille schlucken, dass man Kimi Räikkönen nach einem technischen Defekt sicherheitshalber aus dem Rennen holen musste. Den eklatanten Rückstand auf die Konkurrenz erklärt der Brite aber hauptsächlich mit dem Reifenduell: "Es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir den einen oder anderen mit einem Vorteil sehen. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir seit Malaysia wissen, dass wir eine Menge Arbeit zu erledigen haben."
Trotz aller Probleme sieht sich Dennis nicht auf verlorenem Posten: "Man löst Probleme nicht über Nacht. Klar versuchen wir uns von Rennen zu Rennen verbessern und in der Zwischenzeit müssen wir mit dem Schmerz leben. Ich habe vor Ferrari allen Respekt aber man darf nicht vergessen, dass sie 21 Jahre ohne einen Titel waren. Wir wollen nicht das Gleiche tun, aber dies zeigt, wie lange ein Tief sein kann, wenn man erst einmal mitten in ihm drin steckt."

