Japan: Bridgestone bringt Ferrari die Pole Position

Dank einer drückenden Bridgestone-Überlegenheit sicherten sich Massa/Schumacher die erste Reihe - Toyota stark - Alonso nur Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Viele hatten ein verregnetes Qualifying zum Grand Prix von Japan befürchtet, was Michelin begünstigt hätte, doch tatsächlich kam alles ganz anders: Wie schon im Freien Training am Vormittag herrschten in Suzuka sonnige Bedingungen mit Temperaturen von bis zu 25 Grad, die dunklen Regenwolken zogen vorbei - und Bridgestone war dadurch haushoch überlegen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa legte im Qualifying in letzter Minute noch eine tolle Runde hin

Die Pole Position sicherte sich etwas überraschend Felipe Massa, der in seinem letzten Versuch eine Bestzeit von 1:29.599 Minuten markierte und damit um einen Hauch schneller war als sein Ferrari-Teamkollege Michael Schumacher (+ 0,112). Letzterer hatte dem Qualifying bis zuletzt seinen Stempel aufgedrückt, steigerte sich auch im entscheidenden letzten Run, jedoch nicht genug, um ganz vorne zu bleiben.#w1#

Erneutes Gerangel um die Positionen

Wie überlegen die Ferrari/Bridgestone-Kombination heute war, zeigte sich schon in der ersten Phase, als Schumacher nicht einmal neue Reifen aufziehen musste, um den Cut locker zu schaffen. Im Finale startete der Deutsche dann als Erster auf die Strecke, direkt gefolgt von Massa - mit den beiden Renaults im Schlepptau. Dass anschließend zum Teil ziemlich hart um die Positionen gerangelt wurde, ist ja nicht wirklich neu...

Weltmeister Fernando Alonso (5./+ 0,772) kam als Achter in Q2 recht sicher unter die Top 10, lag bis kurz vor Schluss auch auf dem akzeptablen dritten Startplatz, doch ganz am Ende hatte dann noch der Generalangriff von Toyota Erfolg: Ralf Schumacher (+ 0,390) und Jarno Trulli (+ 0,440) bestätigten ihre Topform auf dieser Strecke, schöpften das Potenzial ihrer Pneus optimal aus und verdrängten dadurch die beiden Renault-Piloten in die dritte Startreihe.

Hinter Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,000) rundeten Rubens Barrichello (Honda/+ 1,879), Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 1,914) und Nico Rosberg (Williams-Cosworth/2,257) die Top 10 ab. Letzterer bestätigte damit seine bisher makellose Performance an diesem Wochenende, deklassierte auch wieder seinen Teamkollegen Mark Webber, der in der zweiten Session Federn lassen musste und nur 14. wurde.

Frühes K.O. für drei Red-Bull-Autos

Bridgestone-Reifen

Diese Reifen entschieden das heutige Qualifying zugunsten von Ferrari Zoom

Für Jubel bei Williams-Cosworth hatte Webber nur zu Beginn gesorgt, als er in letzter Sekunde der ersten Phase noch David Coulthard (Red-Bull-Ferrari) auf Rang 17 verdrängte. Ebenfalls in Q1 mussten sich Robert Doornbos (Red-Bull-Ferrari), Scott Speed (Toro-Rosso-Cosworth), Takuma Sato (Super-Aguri-Honda), Tiago Monteiro (MF1-Toyota) und Sakon Yamamoto (Super-Aguri-Honda) verabschieden, der mit einem technischen Defekt eliminiert wurde.

Im zweiten Abschnitt war die größte Überraschung, dass Kimi Räikkönen (11./McLaren-Mercedes) den Cut nicht schaffte, weil ihm Barrichello in letzter Sekunde noch um 0,229 Sekunden den zehnten Platz entriss. Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team) musste sich wegen eines Ausritts in der entscheidenden Runde mit Platz zwölf begnügen, startet jedoch vor Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes), Webber, Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Cosworth) und Christijan Albers (MF1-Toyota).

Wie stark das heutige Resultat von den klaren Fronten im Reifenkrieg geprägt wurde, zeigen die Abstände zwischen dem besten Bridgestone- und Michelin-Fahrern in den drei Sessions: In Q1 (Massa/Button) waren es 0,735 Sekunden, in Q2 (Schumacher/Button) 1,314 und in Q3 (Schumacher/Alonso) 0,772. Sollten sich die Bedingungen nicht ändern, könnte sich dies morgen natürlich entscheidend auf das WM-Duell auswirken.