• 28.09.2003 23:45

  • von Marcus Kollmann

Jaguar: Wilson erzielt ersten WM-Punkt

Die "Raubkatzen" erlebten in Indy ein turbulentes Rennen - kurzzeitige Führung, Ausfall Webbers und am Ende ein Zähler

(Motorsport-Total.com) - Für das Jaguar-Team verlief der US-Grand Prix in der Anfangsphase zunächst sehr gut. Nachdem Mark Webber und Justin Wilson beim Start gut weggekommen waren, konnten sie sich anschließend auf Grund der veränderten Witterungsbedingungen sogar auf die Plätze 1 und 3 vorarbeiten.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson im Jaguar R4

Wilson beendete heute sein ersten Rennen im Jaguar R4 - als Achter

Die Rennführung konnte Webber schließlich aber wegen der sich weiter verschlechternden Bedingungen nicht in ein gutes Endergebnis ummünzen. Mangels Grip rutschte der Australier nämlich in Runde 22 von der Strecke. Sein Teamkollege hielt den R4 trotz sichtbarer Schwierigkeiten auf der Strecke und wurde am Ende nicht nur mit seiner ersten Zielankunft für sein neues Teams, sondern auch mit einem Punkt als Achter belohnt.

"Mark und Justin sind beide mit den Regenreifen in die Startaufstellung gefahren, doch es wurde ziemlich schnell deutlich, dass Trockenreifen ausreichen würden und wir nahmen kurz vor dem Start dann einen Reifenwechsel vor. Das Tempo des Autos in den ersten Runden war gut und wenig später befanden sich dann beide in der Top 10. Leider veränderte sich dann das für Indianapolis typische temperamentvolle Wetter zum Schlechteren und wir hatten ziemliches Glück mit dem Timing bei Justin und wechselten auf Regenreifen als der Himmel seine Tore öffnete", erklärte Dr. Mark Gillan.

"Unglücklicherweise führte Mark das Rennen an als der Regen am schlimmsten war und kämpfte mit Grip und drehte sich dann, was das Ende seines Rennens war. Justin setzte seinen Kampf trotz fehlenden Grips fort und zeigte einen guten Einsatz dabei seinen R4 bis auf Platz acht zu bringen", lobte Gillan den Briten. "Er hat großartige Arbeit geleistet unter solchen Bedingungen das Auto in einem Stück ins Ziel zu bringen und dabei nicht nur seine erste Zielankunft mit dem Team erreicht sondern auch einen für ihn und uns verdienten Punkt geholt."

"Das Rennen um Platz fünf hat sich weiter zugespitzt und wir werden versuchen im letzten Rennen einen weiteren Erfolg auf der Strecke zu erzielen. Das Team hat an diesem Wochenende gut gearbeitet und mit dieser Entschlossenheit werden wir in Japan fortfahren."

"Das war absolut kein einfaches Rennen und ich bin mehr als glücklich darüber die schwarz-weiß-karierte Flagge gesehen zu haben", fiel Justin Wilson ein Stein vom Herzen es im vierten Anlauf mit Jaguar Racing endlich ins Ziel geschafft zu haben. "Der Start war ziemlich in Ordnung, als sich aber die Bedingungen veränderten wurde es immer schwieriger gute Runden zu fahren. Das Team hat großartige Arbeit geleistet was die Unterstützung die sie mir zukommen ließen angeht. Eine Kombination aus unserer Rennstrategie und wie geschmiert funktionierenden Stopps haben mir dabei geholfen Platz acht einzufahren."

Der Brite weiter: "Ich bin natürlich sehr zufrieden darüber meinen ersten WM-Punkt hier beim Heimspiel von Ford geholt zu haben. Es waren einige ziemlich schwierige Monate für mich, doch ich wusste, dass sich das Glück irgendwann einmal wenden müsste. Für mich ist das ein lehrreiches Wochenende gewesen und ich bin sehr erfreut darüber im Kampf um den fünften Platz in der Konstrukteursmeisterschaft für das Team gepunktet zu haben. Es war etwas unglücklich dass wir nicht mehr Punkte erzielen konnten, doch ich hatte ehrlich gesagt damit zu tun auf der Strecke zu bleiben und einen Punkt geholt zu haben ist ein Bonus."

"Obwohl ich von Startplatz 14 losfahren musste, hatte ich mich wirklich auf das heutige Rennen gefreut. Natürlich bin ich enttäuscht darüber nicht angekommen zu sein. Ich hatte einen guten Start und die ersten Runden waren unter den gegebenen Umständen schwierig, doch wir machten in der Hinsicht einen gewaltigen Sprung nach vorn, dass ich ab Runde 20 das Rennen anführte", so Mark Webber über den positiven Teil seines Grand Prix.

Der Australier weiter: "Da die Bedingungen so gemischt waren, wusste ich nicht wirklich an welcher Position ich liege und war dann ziemlich schockiert ganz vorne zu sein. Das Handling des Autos war generell gut und der Speed offensichtlich. Leider verschlechterten sich dann die Bedingungen. Auf dem Weg zur Box, wo ich mir Regenreifen abholen wollte, verlor ich dann in der achten Kurve die Kontrolle über das Auto. Ich konnte nicht viel dagegen tun und das war dann das Aus für mich. Wir haben hier aber ein grundsätzlich gutes Wochenende gehabt. Es ist aber immer demotivierend das Rennen nicht mit einem guten Ergebnis abzuschließen. Wie dem auch sei, Gratulation an Justin der seinen ersten Punkt geholt und das Rennen beendet hat. Es war nicht einfach da draußen und deshalb ist es gut, dass der R4 mit diesen Bedingungen klarkam und uns einen weiteren Zähler gesichert hat.