Jaguar: Webber glücklich, Wilson frustriert
Während Justin Wilson von einem Problem ins nächste stolperte, legte Mark Webber als Sechster eine weitere Top-Runde hin
(Motorsport-Total.com) - Sehr gemischt fiel das Fazit des Jaguar-Teams nach dem Freitags-Qualifying in Monza aus: Zwar sicherte sich Mark Webber dank einer hervorragenden Leistung den sechsten Platz, Justin Wilson jedoch schlitterte in mehrere Probleme und kam über den enttäuschenden 15. Platz nicht hinaus.

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Mark Webber überraschte heute mit einem unerwarteten sechsten Platz
"Dieser frustrierende Tag", bilanzierte der junge Brite nach der Session, "hat für mich nicht allzu gut geendet. Meine Vormittags-Trainings wurden jeweils beeinträchtigt ? der zweistündige Test durch ein Getriebeproblem und das Freie Training durch einen Motorschaden. Die Strecke ist anders und langsamer als beim Test vor zwei Wochen und ich konnte vor dem Qualifying leider keine Runs mit wenig Benzin ausprobieren. Das war ein Hindernis, speziell beim Verständnis der Reifen und des Autos."
Andererseits, fuhr Wilson fort, bedeute das Freitagstraining "nicht viel, weshalb es noch möglich ist, an diesem Wochenende einen Unterschied auszumachen", wie er unbekümmert zu Protokoll gab. Auch Ingenieur Dr. Mark Gillan machte sich keine Sorgen: "Justin hatte keine harmonische Vorbereitungsphase auf das Qualifying und musste entsprechend leiden. Das Getriebeproblem vom Test konnte aber schnell behoben werden und er hatte seinen Rennwagen zur Verfügung, aber im Freien Training trat dann ein Motorendefekt auf."
"Während des zweistündigen Tests am Vormittag haben wir einen intensiven Reifentest abgespult und uns auf das Rennen vorbereitet", ergänzte Gillan. Dabei habe man "eine gute Rundenanzahl und ein brauchbares mechanisches Setup" erreicht. Und: "Mark hat im Qualifying einen Superjob gemacht ? viel besser als wir nach den drei Testtagen erwarten durften. Jetzt werden wir uns voll auf die Rennvorbereitung und die Strategie konzentrieren. Abschließend möchte ich noch Michelin danken, denn ihre Reaktionsfähigkeit in den letzten Tagen war einfach überwältigend."
Held des Tages war aus Sicht der Raubkatzen freilich Mark Webber. Der Australier legte eine seiner fehlerfreien Freitags-Runden hin und verlor auf die Bestzeit nur 1,310 Sekunden ? genau wie Räikkönen, der allerdings früher dran war und deshalb als Fünfter gewertet wurde. Morgen startet Webber damit als letzter Pilot des dritten Pakets, was für ihn eine ausgezeichnete Ausgangsposition im Qualifying bedeutet.
"Ich hatte eine schwierige Vorbereitung am Morgen und bin überrascht über den sechsten Platz", erklärte er. "Die Runde war gut, aber der Wind ist hier ein Problem. Wir fahren mit Abtrieb und das kann man beispielsweise in der Ascari oder in der Parabolica auch wirklich spüren. In den siebenten Gang schalten wir erst recht spät hoch und es ist schwierig, den Bremspunkt richtig einzuschätzen, wie man bei Ralf Schumacher gesehen hat. Unsere Pace auf eine Runde ist normalerweise sehr gut, aber für ein starkes Rennen müssen wir noch viel Arbeit erledigen."

