• 28.09.2002 23:15

  • von Marcus Kollmann

Jaguar verwachst in der Qualifikation total

Mit den Startplätzen 13 (Irvine) und 17 (de la Rosa) konnten und wollten die "Raubkatzen" nicht zufrieden sein

(Motorsport-Total.com) - Aus Sicht des Jaguar-Teams verlief die Qualifikation zum Großen Preis der USA vollkommen katastrophal. Nachdem im Anschluss an die Freien Trainings alles danach ausgesehen hatte als könnte zumindest Eddie Irvine für eine Überraschung in der Startaufstellung sorgen, gelang es dem Nordiren nicht einmal annähernd seine am Vormittag gefahrene Rundenzeit zu wiederholen. Am Ende qualifizierte sich Irvine mit einer Zeit von 1:12.282 Minuten für den aus Sicht des Rennstalls enttäuschenden 13. Startplatz.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Irvine konnte seine Leistung aus dem Freien Training nicht wiederholen

Noch schlechter schnitt Pedro de la Rosa ab. Der 31-jährige Spanier realisierte seine beste Rundenzeit in 1:12.739 Minuten, womit er fast um eine halbe Sekunde langsamer als sein Teamkollege gewesen war, und wird am Sonntag von Startposition 17 aus sein Bestes geben müssen.

"Was für ein Schock! Ich bemerkte schon auf meiner ersten gezeiteten Runde in der ersten Kurve in Indy, dass wir Probleme haben. Als ich nämlich bremste, verlor ich Grip, rutschte herum und entschied mich dann die Runde abzubrechen. Das Auto rutschte überall und war nicht besonders gut zu fahren. Es war nervös und ganz einfach ausgedrückt ein ganz anderes Auto als jenes welches ich heute Morgen, als mir die 1:11.688er Runde gelungen war, gefahren hatte", erklärte Irvine, warum er in der Qualifikation seine Leistung vom Vormittag nicht wiederholen hatte können.

"Nachdem wir an der Abstimmung ein paar Änderungen vorgenommen hatten, montierten wir dann für meinen zweiten Versuch einen neuen Reifensatz. Aber es schien sich dadurch nichts zu verändern. Hat man erst einmal auf Grund des fehlenden Grips das Vertrauen verloren, so ist es ziemlich schwer mit einer aggressiven Einstellung die Kurven zu attackieren. Wir haben heute einfach das mit den Reifen nicht hinbekommen, werden morgen aber trotzdem von der guten Rennabstimmung des Jaguar R3 profitieren können. Ich bin in diesem Jahr schon von wesentlich weiter hinten gestartet und mit einer cleveren Kombination aus Zuverlässigkeit und Rennstrategie könnten wir es dennoch in die Punkteränge schaffen", hegt der Nordire für den Grand Prix noch Hoffnungen.

"Das was Eddie gesagt hat beschreibt eigentlich genau das Problem mit dem ich auch zu kämpfen hatte. Das Auto fühlte sich an als ob man auf Eis fahren würde und angesichts des guten Grips den wir heute Morgen hatten, kann ich nicht glauben wie schlecht es in der Qualifikation lief", bestätigte Pedro de la Rosa die Aussagen seines Teamkollegen und zeigte sich ebenso enttäuscht wie dieser.

"Die zunehmenden Streckentemperaturen hätten uns eigentlich mehr Grip geben sollen, doch stattdessen trat das Gegenteil ein. Beim Bremsen rutschte das Auto, durch die Kurven rutschte es auch und um wirklich aufrichtig zu sein, so kann ich das nicht wirklich verstehen. Mehr gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen. Nun steht uns ein schwieriges Rennen bevor. Wir werden unser Möglichstes tun, um etwas aus dem zu machen was ein sehr merkwürdiges Wochenende bis hierher gewesen ist."

Niki Lauda, Teamchef: "Wenn ich sage, dass wir enttäuscht sind, dann ist das eine große Untertreibung. Die Wörter 'überrascht' und 'schockiert' kommen einem angesichts der heutigen Leistung in den Sinn, doch bis wir das nicht genau untersucht haben, ist es ganz einfach sehr schwer zu verstehen, warum wir so viel Grip im Vergleich zu gestern und heute Morgen verloren haben. Eddie ist beispielsweise sieben Zehntel langsamer gewesen als er das noch heute Vormittag war. Bezieht man die gestiegenen Temperaturen in das Ganze mit ein, welche uns normaler Weise helfen mehr Grip zu haben, so fällt es noch schwerer die heutige enttäuschende Leistung zu verstehen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich einfach nur spekulieren, dass wir nicht das Beste aus den Reifen herausgeholt haben. Auch wenn ein Finish in den Punkten nun sehr schwer wird, so müssen wir uns dennoch darauf konzentrieren beide Jaguars ins Ziel zu bringen. Wir haben in der Vergangenheit schon so oft gesehen, dass sich die Standfestigkeit des Autos auszahlen kann und letztes Jahr startete Eddie hier von Platz 14 und kam als Fünfter ins Ziel. Das zeigt, dass nichts unmöglich ist. Wir hätten uns das Rennen aber mit besseren Startpositionen leichter machen können."