Jaguar-Team mit Doppelausfall im Rennen
Weder de la Rosa noch Irvine sahen im heutigen Kanada-Grand Prix die Zielflagge - Lauda: Insgesamt ermutigendes Wochenende
(Motorsport-Total.com) - Hatten sich Pedro de la Rosa, Eddie Irvine und Teamchef Niki Lauda am Samstag nach der Qualifikation noch über die guten Startplätze gefreut und auf Punkte im Rennen gehofft, war die Stimmung bei den "Raubkatzen" nach dem Doppelausfall im 70 Runden langen Rennen entsprechend schlechter.

© Jaguar Racing
Lauda hatte eigentlich Punkte anstatt eines Doppelausfalls erwartet
Pedro de la Rosa war gleich in der ersten Runde beim Positionskampf mit Toyota-Pilot Allan McNish aneinander geraten, an die Betonmauer angeschlagen und musste infolgedessen die Box ansteuern. Dort tauschte das Team dann die Reifen aus und schickte den Spanier mit einer Runde Rückstand wieder zurück auf die Strecke. 29 weitere Runden lang konnte de la Rosa dann noch am Rennen teilnehmen, bevor er seinen R3 wegen eines technischen Problems, vermutet wird ein Getriebedefekt, am Streckenrand parken hatte müssen. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr auch Eddie Irvine. Der Nordire hatte sich zwar aus Positionskämpfen mit Feindberührung heraushalten können, jedoch versagte ihm die Technik ebenfalls seinen Dienst, als sich in der 42. Runde offenbar der Motor verabschiedete. Beim Boxenstopp zwei Runden zuvor hatte sich das Problem durch hohe Temperaturen bereits angekündigt.
Im Anschluss an das Rennen standen wie üblich beide Fahrer und der Teamchef Rede und Antwort und schilderten den Verlauf des Rennens aus ihrer Sicht.
Pedro de la Rosa: "Ein schreckliches Ende meines Kanada-Rennens und ich muss gestehen, dass ich gar nicht begeistert über das bin was da mit Alan McNish war. Ich hatte einen guten Start gemacht und befand mich mit dem Rest des Feldes auf der zweiten Geraden im Kampf, als ich bemerkte wie Alan mich bei der Anfahrt zur Schikane außen überholen wollte. Da wir mit viel Benzin losgefahren waren, waren wir auf solche Sachen aber vorbereitet gewesen. Als wir der Schikane näher kamen, versuchte ich einen ähnlichen Trick. Obwohl er sich auf der Innenseite befand, zog er dann nach außen und berührte mich. Dadurch kam ich auf das Gras und berührte die Betonmauer. Es gab absolut keinen Grund für ihn so etwas bei Tempo 330 zu machen und in meinen Augen war das totaler Wahnsinn. Vielleicht hat er mich aber nicht gesehen. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall war mein Rennen dadurch gelaufen. Ich fuhr an die Box und kehrte mit einer Runde Rückstand wieder auf die Strecke zurück. Weshalb ich dann am Ende ausgefallen bin, weiß ich nicht. Vielleicht lag das an einem beim Zwischenfall mit Allan verursachten Problem oder an etwas anderem."
Eddie Irvine: "Ein frustrierendes Ende unseres Kanada-Rennens, aber so ist der Motorsport nun einmal. Bis zum Boxenstopp, wo wir ansteigende Temperaturen bemerkten, war alles nach Plan gelaufen. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt jedoch keine andere Wahl als weiterzumachen. Am Ende stellte sich heraus, dass es ein größeres Problem war, als ich in der 42. Runde den Antrieb verlor. Mehr kann man eigentlich darüber nicht sagen. Wir haben hier aber gute Arbeit geleistet, als wir uns auf den Plätzen 14 und 15 qualifizierten, und wir hätten durch die hohe Ausfallrate eventuell Punkte holen können. Wie dem auch sei, wir haben über das Wochenende in einigen Bereichen Fortschritte erzielt und das wird uns bei der Verbesserung unseres Autos helfen."
Niki Lauda, Teamchef: "Das ist ganz eindeutig ein enttäuschendes Ende eines Rennens gewesen das für uns besser hätte laufen sollen. Beide Fahrer waren mit schweren Autos und auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs, denn wir hatten gehofft, dass sich die Dinge für uns entwickeln würden. Leider war dem nicht so und Pedro hatte früh einen Rennunfall und Eddie ein mechanisches Problem. Ich habe mir noch nicht das Video des Zwischenfalls zwischen Pedro und Alan McNish angeschaut, um dazu etwas genaueres sagen zu können. Pedros Ausfall könnte bedingt durch den Schaden sein der bei diesem Zwischenfall entstand oder einen anderen Grund haben. Bis wir nicht die Daten analysiert haben, ist es jedoch schwierig das zu beurteilen. Bei Eddie sieht es ähnlich aus. Bis wir das Auto nicht zur Analyse wieder hier haben, so lange lässt sich nichts über den genauen Ausfallgrund sagen. Insgesamt war das aber in punkto der gemachten Fortschritte ein ermutigendes Wochenende. Es ist nur schade, dass wir am Ende dafür nicht belohnt wurden."

