Jaguar kommt mit neuen Teilen nach Hockenheim

Eine verbesserte Aerodynamik und neue Motorenelemente sollen Jaguar in Deutschland zu weiteren Punkten verhelfen

(Motorsport-Total.com) - In Silverstone hat Mark Webber zum ersten Mal in der Jaguar-Geschichte einen WM-Punkt auf britischem Boden geholt, wodurch gegen Saisonende doch noch einmal ein Ruck durchs Team zu gehen scheint. In Jerez wurden letzte Woche neue Elemente für die Aerodynamik und den Motor getestet, die in Hockenheim zum Einsatz kommen werden.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien zählt Hockenheim zu seinen absoluten Lieblingsstrecken

Webber freut sich daher schon auf den Grand Prix von Deutschland: "Es waren hektische Wochen mit all den Doppelpack-Rennen, aber jetzt beginnt ja wieder der normale Rhythmus. Dadurch konnten wir in Jerez testen, was von unschätzbarem Wert war. Ich war zwei Tage am Steuer und habe großteils am neuen Aerodynamikpaket gearbeitet. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es ein Fortschritt sein könnte, und die Balance war den ganzen Tag über gut. An beiden Tagen drehte ich eine anständige Rundenzahl und ich fuhr mit einem guten Gefühl nach Hause."#w1#

Webber hat "das eine oder andere Zehntel" gefunden

"Vorausschauend auf Hockenheim", fuhr er fort, "hat das Team zuletzt unglaublich hart daran gearbeitet, in Bereichen, in denen man das eine oder andere Zehntel gewinnen kann, zuzulegen, was sich positiv auszuwirken scheint. Der Punkt in Silverstone war hart erkämpft und einfacher wird es bestimmt nicht. 2000 stand ich in Hockenheim in der Formel 3000 auf dem Podium - eine Wiederholung wäre fantastisch! Im Ernst, ich werde alles geben, um mit dem R5 vielleicht einen oder zwei Punkte zu holen."

Gute Erinnerungen ans Badische hat auch Christian Klien: "Ich kenne die Strecke wirklich gut und bin dort noch in jedem Rennen auf dem Podium gestanden. Ich war in der Formel BMW, der Formel Renault und der Formel 3 dort und jedes Überqueren der Ziellinie macht noch immer so viel Spaß wie die erste Runde dort. Die Strecke hat sich über die Jahre verändert. Ich mochte das alte Layout sehr, denn es war ein Stück Geschichte und hatte mit den langen Geraden und den Schikanen seinen ganz eigenen Charme."

Klien fühlt sich in Hockenheim wie ein Fisch im Wasser

"Das Motodrom", erklärte der Österreicher weiter, "ist unglaublich motivierend, wenn dich so viele Menschen anfeuern. Seit dem letzten Test war ich daheim, habe trainiert. Das Wetter war großartig, dadurch konnte ich mit dem Rad fahren, klettern und bergsteigen. Wir sind gut vorbereitet und haben die Möglichkeiten, unser Paket auszuschöpfen, daher gehe ich hoch motiviert in dieses Wochenende. Es liegen zwei starke Wochenenden hinter uns und nichts spricht dagegen, dass das anders werden sollte."

Testfahrer Björn Wirdheim äußerte sich ebenfalls: "Ich bin schon oft in Hockenheim gefahren und war früher auch immer mit meinem Vater dort. Das neue Streckenlayout gefällt mir. Letztes Jahr gewann ich in Hockenheim den Formel-3000-Titel, ich habe also gute Erinnerungen. Der R5 fühlte sich zuletzt sehr gut an und wir machen aufregende Fortschritte mit der Aerodynamik und dem Motor. Mein Testprogramm am Freitag wird wohl dort anknüpfen, wo Mark und Christian beim letzten Jerez-Test aufgehört haben."

Geschäftsführer David Pitchforth bewertete die letzten zwei Rennen ebenfalls positiv und hofft nun auf ein Anhalten dieses Trends: "Seit Silverstone waren alle sehr konzentriert und der dreitägige Test in Jerez war sehr produktiv. Unsere Fahrer haben sich sehr für die Weiterentwicklung des R5 eingesetzt und ich bin mit der Vorbereitung auf dieses Rennen in Hockenheim sehr zufrieden. Unser neues Aerodynamikpaket liefert positive Ergebnisse und wir brennen schon darauf, es zu verwenden."

Mit Zuverlässigkeit von Ausfällen der Konkurrenz profitieren

"Die Weiterentwicklungen geben uns Stabilität, es sind sehr vielversprechende Schritte", gab er darüber hinaus noch zu Protokoll. "Mit noch sieben zu fahrenden Rennen wollen wir sicherstellen, dass wir da sind, falls es einmal einen Punkt zu holen geben sollte." Will heißen: Jaguar schaut zwar auch auf die Performance, in erster Linie hofft man aber auf Zuverlässigkeit, um für den Fall der Fälle zur Stelle zu sein.

Die technische Seite beleuchtete abschließen noch Dr. Mark Gillan: "Wir haben beim Test in Jerez diesmal alle drei Fahrer eingesetzt, weil das Programm so umfangreich war. Im Mittelpunkt standen die Motorenentwicklung, das neue Aerodynamikpaket, Reifen, Setup und unsere Kontroll-Strategie. Der Test war produktiv und resultierte in einem aerodynamischen und motorischen Fortschritt. Jetzt können wir mit den Daten vom Test nach Hockenheim gehen und sind hoffentlich in einer noch stärkeren Position, wenn es um Punkte geht."

"Hockenheim ist eine Medium- bis High-Downforce-Strecke mit mittelschnellen bis schnellen Kurven. Blasen auf den Hinterreifen können in Hockenheim zu einem Problem werden, aber wir haben mit Michelin eng kooperiert, um diesem Phänomen vorzubeugen. Ich freue mich sehr auf dieses Wochenende und darauf, den R5 auf der Strecke zu sehen. Es wäre großartig, beide Autos ins Ziel zu bringen und in die Punkte zu kommen", schloss Gillan ab.