Jaguar: Klien startet erstmals vor Webber

Die "Raubkatzen" waren in Bahrain nicht so schnell wie bei den ersten beiden Rennen, verfehlten die Top 10 deutlich

(Motorsport-Total.com) - Bahrain, so hieß es immer wieder, sei der erste echte Gradmesser für Christian Klien, weil auf dem neuen Kurs mitten in der Wüste alle Piloten dieselben Karten haben, Rookies nicht benachteiligt sind. Im heutigen Qualifying setzte der Österreicher dann die in ihn gesteckten Erwartungen prompt um und war erstmals schneller als sein Teamkollege.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Klien leistete sich nur im Freien Training Fehler, nicht aber im Qualifying

"Meine Runde war nicht perfekt, ich bin nicht restlos happy mit meiner Startposition", kommentierte Klien seinen zwölften Platz mit 2,193 Sekunden Rückstand. "Die Strecke hat sich seit Vormittag verändert und das Fahren fühlte sich anders an. Dadurch war das Auto auf der Bremse ein bisschen nervöser und es fiel mir schwer, das Maximum aus dem R5 zu holen. Andererseits bin ich aber schon weiter hinten losgefahren, also freue ich mich auf das Rennen."#w1#

Klien: Webber geschlagen, aber trotzdem nicht ganz happy

Der Ärger über den mäßigen zwölften Platz nach dem verheißungsvollen Freitag ist aber eigentlich unbegründet, schließlich hätte Klien um sechs Zehntelsekunden schneller sein müssen, um die Piloten vor ihm anzugreifen. Viel mehr Gewicht hat, dass er Webber nicht nur im Qualifying in seine Schranken verwies, sondern ihn im Prinzip das ganze Wochenende über immer im Griff hatte - die beste Talentprobe, die der 'Red-Bull'-Schützling hätte abgeben können.

"Der R5", kommentierte Dr. Mark Gillan das Qualifying-Ergebnis, "war das ganze Wochenende über stark und Mark und Christian haben ermutigende Zeiten hingelegt. Es ist schön zu sehen, dass Christian die Zeiten von Mark fahren konnte, denn das ist das erste Wochenende, an dem auch alle anderen Fahrer das Layout lernen müssen." Die Startplätze zwölf und 14 nahm er dennoch "ein bisschen enttäuscht" zur Kenntnis.

Aber: "Beide Fahrer hatten am Nachmittag weniger Grip als erwartet und Mark sind ein paar Fehler unterlaufen, jedoch haben wir eine gute Strategie vorbereitet und so freue ich mich auf den ersten Bahrain-Grand-Prix", so Gillan. Und auch Klien, der sich im Vorfeld seine ersten WM-Punkte vorgenommen hat, will zum Angriff blasen: "Das ist das erste Rennen, wo mein Erfahrungsmanko nicht zum Tragen kommt, also werde ich nichts unversucht lassen."

Mehr als Platz zwölf war für Jaguar nicht drin

Klien nahm Webber im ersten Sektor rund sieben Zehntel ab, war im Mittelabschnitt einen Tick langsamer und verlor im Schlussabschnitt gar drei Zehntel auf den Australier. Nicht einmal die Addition der besten Sektorenzeiten der beiden Jaguar-Piloten würde eine bessere Platzierung als Rang zwölf ergeben, also darf man gespannt sein, ob die angekündigte Steigerung im Rennen wirklich machbar ist.

Webber, in den ersten beiden Qualifyings des Jahres in der Form seines Lebens, leistete sich heute ein paar für ihn ungewöhnliche Schnitzer und war dementsprechend unzufrieden: "Am Vormittag haben wir wie geplant am Setup und an der Balance gearbeitet und unser Programm absolviert. Ich war mit dem Handling an und für sich happy, aber die Vorstellung im Qualifying ist keine akkurate Reflektion dessen, wozu der R5 imstande ist."

"Die Grip-Levels waren in meiner zweiten Session niedriger und ich habe im ersten Sektor einige kleinere Fehler gemacht, was frustrierend ist", fuhr der 14. der morgigen Startaufstellung fort. "Ich habe versucht, die verlorene Zeit wieder aufzuholen, schaffte es aber nicht, was meine Position erklärt. Zumindest bietet die Strecke einige gute Überholmöglichkeiten, aus denen ich morgen einen möglichst großen Nutzen ziehen muss."