• 18.08.2004 14:44

  • von Fabian Hust

Jaguar: Klien hat seine Zukunft in der eigenen Hand

Geht es nach Jaguar, dann kann sich Christian Klien durch gute Leistungen sein Cockpit für 2005 sichern

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist eine der schnellsten Sportarten der Welt und genauso schnelllebig ist ihr Geschäft. Almosen sucht man in der "Königklasse des Motorsports" vergeblich. In der Regel wird jemand, der keine Leistung bringt - zumindest nach Ansicht seiner Vorgesetzten - ziemlich schnell entmachtet. Marc Gené bekam als Ersatz von Ralf Schumacher lediglich zwei Chancen, Cristiano da Matta musste Toyota mitten in der Saison vorzeitig verlassen.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien: Wie geht es mit ihm 2005 weiter?

Ob Christian Klien, der in diesem Jahr bei Jaguar sein Formel-1-Debüt gefeiert hat, die "Formel gnadenlos" überstehen wird, bleibt noch abzuwarten. Wollen die "Grünen" auch kommendes Jahr auf die Dienste des Österreichers setzen, dann muss bis zum 19. September eine entsprechende Option eingelöst werden. Somit bleiben dem Rennfahrer aus Hohenems nur noch die Großen Preise von Belgien und Italien, um seine Chefs zu überzeugen. "Christian hat seine Zukunft selbst in der Hand", wird Teamchef Tony Purnell von der 'msa' zitiert.#w1#

Der mit seinen 21 Jahren jüngste Rennfahrer im Feld steht also bei den kommenden Rennen sehr unter Druck. Das Letzte auf dem Hungaroring bezeichnete Klien als das Härteste seiner Karriere. Er leistete sich ein Ausrutscher in das Kiesbett, aber auch Teamkollege Mark Webber legte eine Pirouette hin. Schon im Qualifying war das Auto wegen Problemen mit den Reifen fast unfahrbar. Platz 13 mit zwei Runden Rückstand war eine Enttäuschung, Webber wurde einmal überrundet Zehnter.

Was die Fahrerwahl für die kommende Saison angeht, gibt sich Jaguar Racing-Geschäftsführer David Pitchforth bedeckt, der mit Mark Webber seinen besten Mann im Stall verlieren wird: "Nun, wo uns Mark Webber am Ende des Jahres verlassen wird, haben wir eine schwierige Aufgabe vor uns, um jemanden zu finden, der in seine Fußstapfen treten kann."

"Das wird nicht einfach werden, nicht, nur weil Mark während der zwei Jahre so viel für Jaguar Racing geleistet hat, das Beste aus den ihm zur Verfügung gestellten Ressourcen geholt hat, sondern auch deshalb, weil die Situation auf dem Fahrermarkt uns in diesem Jahr verschiedene Möglichkeiten für seine Nachfolge eröffnet."

Da wäre zum Beispiel David Coulthard, der noch auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber ist oder auch Nick Heidfeld, ganz zu schweigen von den vielen Testfahrern, die den Aufstieg zum Stammfahrer schaffen möchte: "Wie entscheidet man sich, wenn man so viele passende Kandidaten hat?", fragt sich Pitchforth. "Es ist für uns noch viel zu früh, um in der Position zu sein, in der wir entscheiden, wer für Jaguar Racing im Jahr 2005 Rennen fahren und testen wird."

Glaubt man den aktuellen Gerüchten, dann ist die Zukunft des Teams keinesfalls gesichert, was die Fahrerwahl natürlich zusätzlich verschärft. So sprechen einige Insider davon, dass Sponsor 'Red Bull' das Team kaufen könnte, das würde die Position von Christian Klien natürlich stärken. Oder Ford verstärkt seinen Einfluss und will nicht an Klien festhalten. Wie auch immer es laufen wird, es wird wohl in erster Linie eine politische und keine sportliche Fahrerwahl werden - zumindest was eines der beiden Cockpits angeht.