• 07.06.2004 12:57

  • von Marco Helgert

Jaguar hofft auf weitere Punkte

Nach nur drei Punkten in sieben Rennen möchte das Jaguar-Team in Kanada den eigenen Punktestand ausbauen

(Motorsport-Total.com) - Der bisherige Saisonverlauf stellte das Jaguar-Team nicht zufrieden. Nur magere drei Zähler konnten die "Raubkatzen" in sieben Rennen einfahren - allesamt von Mark Webber. Doch gerade auf dem Nürburgring zeigte Mark Webber, dass der R5 kein schlechtes Auto ist. Das Jaguar-Team möchte sich in Kanada nun ähnlich stark präsentieren wie im letzten Jahr. Mark Webber qualifizierte sich 2003 als Sechster und holte mit dem siebenten Platz zwei Zähler. Auch Christian Klien, der wie Webber in Silverstone testete, hofft auf ein erfolgreiches Wochenende.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

In Kanada möchte Mark Webber wieder in die Punkteränge vorstoßen

Mark Webber: "Montreal ist eines der besten Rennen im Formel-1-Kalender und für mich auch eines der schönsten. Die Atmosphäre bei diesem Rennen ist fantastisch und man kann die Aufregung der Fans spüren. Die Strecke stellt für die Teams und Fahrer eine einzigartige Herausforderung dar, weil der Abtrieb recht gering ist und man das Gefühl eines Straßen- und Rundkurses kombiniert. Es gibt einige Hochgeschwindigkeitspassagen und auch ein paar sehr langsame Ecken. Für uns ist das viel Spaß, für das Auto eher weniger."#w1#

"Die Bremsen müssen besonders gut sein, manchmal werden die Bremsen wirklich abgefahren. Wir haben in dieser Woche in Silverstone getestet und an den Bremsen gearbeitet. Ich bin daher zuversichtlich, dass das Team ein gutes Paket geschnürt hat. Wir haben auch Zeit mit anderen Entwicklungen verbracht, da diese Tests mir als Fahrer zeigen, wie sich alles entwickelt. Ich teste auch gerne, denn so kann ich dem Team frühzeitig in der Entwicklung ein Feedback geben. Ich reise nun sehr motiviert und mit dem Ziel nach Montreal, mehr Punkte einzufahren."

Wieder ein neuer Kurs für Christian Klien

Christian Klien: "Es folgt wieder eine neue Strecke für mich und ich kann es kaum erwarten. Ich habe mit vielen Leuten über die Strecke in Montreal und die Stadt gesprochen, und sie waren wirklich begeistert. Ich war zufrieden, dass ich das letzte Rennen auf dem Nürburgring beendet habe, und in Montreal möchte ich das wieder schaffen. Um mich darauf vorzubereiten, habe ich viel Zeit vor der 'Playstation' verbracht. Das hilft mir, den Kurs im Vorhinein zu erlernen und erleichtert die ersten Runden."

"Ich habe in der letzten Woche viel mit meinen Ingenieuren gearbeitet und drei Tage lang in Silverstone getestet. Wir konnten viele Runden drehen und haben an Bremsen, Reifen und weiteren Entwicklungen gearbeitet. Der R5 fühlt sich gut an und mir macht das Fahren mit ihm Spaß. Die Balance und das Setup korrekt hinzubekommen, ist wichtig für das Gefühl im Auto. Ich weiß, dass ich am Freitag viel Zeit für das Erlernen der Strecke und das Setup opfern muss."

Björn Wirdheim: "Ich war bisher noch nie in Kanada, das wird also mein erstes Mal sein. Meine Erfahrung au der Formel 3000 hilft mir in Europa sehr, aber für diesen Kurs kommt alles auf die 'Playstation' und die Informationen an, die mir meine Ingenieure aus dem Vorjahr gegeben haben. Der Kurs ist sehr schnell und benötigt viel Motorleistung. Er verlangt wenig Abtrieb und es gibt einige Überholmöglichkeiten. Die ersten Runden werde ich sicher brauchen, um den Kurs zu lernen, dann stürze ich mich in mein Programm. Ich werde wohl viel Zeit mit den Reifen und Bremsen verbringen. Der Kurs ist hart für die Bremsen, aber wir sind gut darauf vorbereitet."

Bremsenentwicklung hatte Vorrang

Mark Gillan, Chef der Leistungskontrolle: "Der 'Circuit Gilles Villeneuve' ist eine interessante Rennstrecke, und das ganze Team freut sich darauf. Der letztjährige R4 hat gut zum Kurs gepasst und wir konnten zwei Punkte holen. Das gleiche oder ein besseres Ergebnis streben wir natürlich auch in diesem Jahr mit Mark und Christian an. Die Strecke fordert die Bremsen sehr. Wir sind zuversichtlich, was dieses Gebiet angeht, denn wir haben viel Zeit mit der Überwachung des Verschleißes verbracht. Die Ergebnisse sind ermutigend."

"Der benötigte Abtrieb ist eher gering, die Flügel werden wohl relativ flach eingestellt sein. Motorleistung ist auf diesem Kurs außerdem sehr wichtig. Wir haben weiterhin eng mit Cosworth zusammengearbeitet, um die Entwicklungen am CR6-V10-Motor voranzubringen. Wir sind auch zuversichtlich, dass unsere Michelin-Reifen an diesem Wochenende stark sein werden. Wir freuen uns auf ein gutes Qualifying und ein spannendes Rennen."

David Pitchforth, Managing Direktor: "Für das Team ist es im Moment eine unglaublich anstrengende Zeit, da nun wieder zwei aufeinander folgende Rennen kommen. Seit dem Nürburgring haben wir uns auf das Testen und Weiterentwickeln konzentriert. Wir waren vier Tage in Silverstone und haben unser Testprogramm erfolgreich abgeschlossen. Unsere Fahrer Mark, Christian und Björn sind alle extrem motiviert, um dem Team etwas zu zeigen und um mehr Punkte zu holen."

"Der R5 hat eine gute Pace. Darauf bauen wir für eine gute Leistung im Rennen auf. Das Ziel für Kanada ist es, beide Fahrer im Qualifying so weit wie möglich nach vorne zu bringen und daraus Kapital zu schlagen. Es ist wichtig, dass wir nun die möglichen Ergebnisse einfahren. Kanada ist ein sehr enges Rennen und ich freue mich darauf, die Jungs auf Strecke zu sehen, wenn sie alles aus dem R5 herausholen."