• 15.03.2002 10:07

  • von Marcus Kollmann

Jaguar funktionierte Freies Training zum Test um

Ganz im Gegensatz zur Gewohnheit zweckentfremdete das Team das heutige Freie Training und nutzte es als Testfahrt

(Motorsport-Total.com) - Während sich die anderen Teams bei Lufttemperaturen um die 30 Grad Celsius ganz auf die Abstimmung ihrer Boliden und die Tests der von ihrem Reifenpartner zur Verfügung gestellten Pneus konzentrierten, verfolgte das Team von Niki Lauda am Freitag ein gänzlich anderes Programm als es das sonst für gewöhnlich tut. Der Rennstall aus Milton Keynes funktionierte die beiden 60-minütigen Trainingssitzungen quasi zu einer Testfahrt um. Eddie Irvine und Pedro de la Rosa konzentrierten sich deshalb auf die Tests der neuen Teile die man innerhalb der letzten zwei Wochen produziert hatte. Sollte die Performance des neuen Autos auch in Malaysia enttäuschend sein, so behält sich das Team vor den modifizierten R2 in den nächsten Rennen einzusetzen, da dieser bei den Wintertests kontinuierlich schneller als der diesjährige Bolide war.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa zusammen mit Mechanikern in der Box des Teams

Im Jaguar-Team ist die Stimmung derzeit sehr gedrückt

Neben dem Testen der neuen Aufhängungsarme, der neuen Luftleitbleche und des neuen Unterbodens, widmeten sich die beiden Piloten aber auch ein wenig der üblichen Vorbereitung auf den Grand Prix. Am Ende des Tages belegte Pedro de la Rosa in 1:40.147 Minuten den zwölften Platz. Kurz vor Ende des zweiten Trainings hatte der Spanier jedoch seinen R3 mit technischem Defekt am Streckenrand abstellen müssen.

"Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wir haben unser Testprogramm der modifizierten Teile durchgezogen und werden nun die gesammelten Daten analysieren, um uns auf die morgige Qualifikation vorzubereiten. Das ist eine gute Strecke auf der man viel über das Auto lernen kann, besonders weil die Bedingungen hier so heiß sind. Mit anderen Worten: Es ist eine gute Vorbereitung auf die kommenden Rennen in Brasilien, Imola und Barcelona. Der Kurs ist ziemlich fordernd und die Probleme mit dem Fahrverhalten des Autos kommen hier mehr zum Vorschein als in Melbourne. Das Auto wurde zwischen den zwei Sessions besser, doch wir haben noch eine lange Liste an Dingen abzuarbeiten, bevor wir uns um die Qualifikation kümmern können", klärte de la Rosa seine Fans über den Stand der Dinge bei Jaguar auf.

Während der Spanier mit Platz 12 noch zufrieden sein konnte, kam Eddie Irvine nicht über Platz 20 hinaus. Schneller als in 1:41.857 Minuten konnte der Nordire die 5,542 Kilometer lange Strecke nicht umrunden. Da es schon am Freitag nicht besonders berauschend lief, erwartet Irvine auch für das Wochenende nichts Gutes: "Ein schwieriger Start in ein, wie wir von Beginn an annahmen, sehr schweres Wochenende. Da wir zwischen hier und Melbourne nicht an dem Auto arbeiten konnten, werden wir wieder von dem Problem mit der mangelnden Effizienz des Abtriebs gehandikapt. Für morgen haben wir einen ähnlichen Testplan wie heute. Nach der Qualifikation werden wir besser über die verschiedenen Änderungen unseres Packages Bescheid wissen, wenngleich das nur kleine Veränderungen sind."

"Im Gegensatz zu den üblichen Freien Trainings am Freitag, haben wir uns heute ganz und gar nicht um die Reifen gekümmert. Stattdessen haben wir die Trainingssitzungen als normalen Test betrachtet. Es gibt noch viele Dinge die wir nicht über das Auto wissen. Heute war unser Ziel, Informationen zu erlangen", erklärte Niki Lauda. "Die Strecke war zu Beginn der ersten Session mangels Grip auch nicht gerade toll. Nichtsdestotrotz wurde sie besser und besser und wir sind unserem Ziel, das Potenzial unseres Packages besser zu verstehen, einen Schritt näher gekommen. Wir werden unser Programm auch morgen fortsetzen und in Kombination mit dreitägigen Tests nächste Woche in Barcelona werden wir recht bald eine Entscheidung darüber treffen ob wir für die restlichen Rennen doch wieder den R2 benutzen werden."