Jaguar endlich wieder in den Punkten

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Team hatte heute am Nürburgring endlich einmal die nötige Zuverlässigkeit - und prompt holte Mark Webber zwei Punkte. Der Australier fuhr ein solides und fehlerfreies Rennen und wurde Siebenter, während Christian Klien nach starkem Beginn immer weiter zurückfiel und schlussendlich nur Platz zwölf nach Hause fuhr.

Der Österreicher setzte genau wie Webber auf eine Zwei-Stopp-Strategie mit einem langen ersten Stint und lag so zwischenzeitlich sogar an sechster Stelle, ehe er nach dem ersten Boxenstopp hinter seinen Teamkollegen zurückfiel und dann immer mehr an Boden einbüßte. Dennoch war er nicht unzufrieden: "Es war ein großartiger Start, ich konnte in der ersten Kurve zwei Gegner überholen. Die Balance war brauchbar und das Auto lief wirklich gut."#w1#

Klien hatte nach dem ersten Stopp Balance-Probleme

"Nach dem ersten Boxenstopp war die Balance leider nicht mehr optimal und ich habe im zweiten Stint viel Zeit verloren", fuhr der 21-Jährige fort. "Den Fight mit Montoya habe ich genossen, dafür sind wir da. Unsere Autos waren heute wirklich zuverlässig und fuhren sich gut. Ich bin sehr zufrieden damit ins Ziel gekommen zu sein, wenn auch ohne Punkte. Wir lernen mit jeder Runde dazu und das Team ist total fokussiert auf was wir zu tun haben. Ich freue mich auf die Tests und kann das nächste Rennen kaum erwarten."

Während seine Performance nach den ersten 20 Runden sehr zu wünschen übrig ließ, setzte sich Klien wenigstens bei einigen Rad-an-Rad-Duellen herzhaft in Szene. Erst lieferte er Montoya im BMW-Williams von der 'Dunlop'-Kehre bis zur 'NGK'-Schikane einen heißen Tanz auf der Kampflinie, dann duellierte er sich gleich zweimal mit Nick Heidfeld. Einzig als er in der ersten Kurve von Felipe Massa ausgebremst wurde, sah er relativ blass aus.

Teamkollege Webber freute sich indes über die Punkte zwei und drei der Saison: "Ich hatte heute ein gutes Rennen und der siebente Platz und die zwei Punkte sind genau das, was mir der Doktor verschrieben hat. Mein Start war nicht so gut wie erwartet, weil sich die Kupplung nicht richtig einklinken ließ. Dann habe ich mich stetig durch das Feld gearbeitet und die Strategie hat gut funktioniert - trotz der Strafsekunde im Qualifying, die keinen allzu großen Unterschied gemacht hat."

Webber: "Das Fahren hat wirklich Spaß gemacht"

"Je länger das Rennen dauerte, desto besser wurde die Balance des Autos", so Webber, was erklärt, warum er Klien so locker im Griff hatte. "Das Fahren hat wirklich Spaß gemacht. Das Team hat seit Monaco und schon lange davor hart gearbeitet und diese zwei Punkte sind ein gerechter Lohn dafür. Ich freue mich jetzt schon auf Kanada, aber davor werde ich noch zu Tests mit dem R5 nach Silverstone fliegen."

Negativ aufgefallen ist der Australier heute nur, als er beim Überrunden Michael Schumacher kurz aufhielt, ansonsten lieferte er aber eine tadellose Leistung ab, wie auch Dr. Mark Gillan bestätigte: "Mark wurde von Montoya nach dem ersten Stopp aufgehalten, sonst wäre er vielleicht vor Fisichella gelandet, aber wir sind natürlich trotzdem zufrieden mit diesem Resultat. Unsere Zwei-Stopp-Strategie hat gut funktioniert und es ist schön, dass sich die harte Arbeit des Teams in Form der Zielankunft beider Autos und der WM-Punkte bezahlt gemacht hat."

"Am Start", analysierte der Jaguar-Ingenieur weiter, "hatten wir gemischte Gefühle. Christian ist sehr gut weggekommen, aber Mark hatte Schwierigkeiten mit der Kupplung. Beide Fahrer haben im ersten Stint einen tadellosen Job gemacht und die Pace war überaus ermutigend. Jetzt schauen wir voraus auf den viertägigen Test in Silverstone, bei dem wir verschiedene Elemente ausprobieren wollen. Das Team ist immer motiviert, aber manchmal braucht man ein Wochenende wie dieses, damit das auch so bleibt."