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  • 15.09.2003 12:17

  • von Fabian Hust

Jacques Villeneuve ohne Angebote für 2004

Die Gerüchte im Fahrerlager von Monza waren nicht unbegründet ? Jacques Villeneuve droht 2004 ohne Cockpit dazustehen

(Motorsport-Total.com) - Um die Zukunft von Jacques Villeneuve in der Formel 1 ist es schlecht bestellt. In Monza ging das Gerücht um, wonach der Kanadier schon in Suzuka durch Honda-Protegé Takuma Sato ersetzt werden könnte. Die ungewisse Zukunft des Kanadiers steht derzeit im Schatten des packenden Dreikampfes um den WM-Titel, aber die Sache hat Brisanz und zeigt, dass in der Formel 1 Geld eine riesengroße Rolle spielt und die Talentfrage darunter stark leidet.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve: Hat er 2004 überhaupt noch ein Cockpit in der Formel 1?

"Es deutet sich kein Angebot von irgendwo an, es gibt auch kein Angebot von BAR", machte Jacques Villeneuve in Monza klar, dass seine Fans ihm in den kommenden Wochen kräftig die Daumen drücken müssen, damit der Ex-Weltmeister nach fünf enttäuschenden Jahren bei BAR-Honda nicht endgültig vor dem Aus in der Formel 1 steht: "Es ist schon spät in der Saison, es gibt keine guten Nachrichten und es gibt keinen Grund, optimistisch zu sein."

Manager Craig Pollock hat jedoch noch nicht aufgegeben und arbeitet intensiv hinter den Kulissen daran, dass der elffache Grand-Prix-Sieger weiterhin in der Formel 1 bleiben kann. Gespräche gibt es auch mit BAR-Honda. Allerdings hat Villeneuve nicht den Eindruck, dass man ihn behalten möchte: "Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die daran (an einem Verbleib bei BAR; Anm. d. Red.) hart arbeiten, aber es gibt auch Leute, die sich intensiv dagegen einsetzen."

Laut dem Kanadier ist noch keine Entscheidung gefällt, diese läge in den Händen von Hauptanteilseigner 'British American Tobacco' und Motorenpartner Honda: "Seitens Honda wird viel Druck ausgeübt, Sato zu bringen", so Villeneuve, der diese Entscheidung nicht verstehen würde: "Das lässt mich mein Vertrauen in das Fahrerlager verlieren, denn ich sehe dahinter keinerlei Logik."

Passender Weise fuhr der 32-Jährige in Monza eines seiner stärksten Rennen in dieser Saison und fuhr von Startplatz 10 auf den sechsten Rang nach vorne: "Nur weil ich ein gutes Rennen habe, heißt das noch gar nichts. Honda hat schon klar gesagt, wer fahren wird und man muss kein Genie sein, um herauszufinden, wer das sein wird...", so der Ex-Williams-Pilot, der von einigen abenteuermutigen Medien sogar mit einer Rückkehr zu Williams in Verbindung gebracht wird ? zumindest als kurzfristiger Ersatz für Ralf Schumacher, sollte dieser weiter pausieren müssen.