Jacques Villeneuve: Gehaltskürzung als neue Chance?
Jacques Villeneuve scheint für 2003 um eine Gehaltskürzung nicht herumzukommen - das könnte ihm aber auch neue Türen auftun
(Motorsport-Total.com/sid) - Nach drei Jahren in der "Touristen-Klasse" der Formel 1 geht es Jacques Villeneuve ans Geld. Der Kanadier, mit einem geschätzten Jahreseinkommen von 20 Millionen Euro hinter Weltmeister Michael Schumacher Topverdiener der "Königsklasse", soll bei Arbeitgeber BAR-Honda nur noch die Hälfte verdienen. BAR-Teamchef David Richards kündigte am Rande des Großen Preises von Österreich in Zeltweg an, in Zukunft lieber mehr Geld in die Weiterentwicklung des Autos anstatt in das Gehalt der Fahrer investieren zu wollen.

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Jacques Villeneuve: Muss er Ende 2002 das BAR-Team verlassen?
Ex-Weltmeister Villeneuve, der seit dem Wechsel von Williams zum BAR-Team 1999 hoffnungslos hinterherfährt, wäre nach Meinung von Insidern ein Kandidat auf ein Cockpit bei McLaren-Mercedes. Dort war der 31-Jährige den Verantwortlichen bislang zu teuer. Villeneuve könnte den Schotten David Coulthard ablösen, der bei McLaren-Mercedes laut 'Bild am Sonntag' mangels Erfolg vermutlich seine letzte Saison bestreitet, und 2002 mit dem Finnen Kimi Räikkönen das neue "Dream Team" der Silberpfeile bilden.
"Ich werde das Geld dafür ausgeben, wo es am besten angelegt ist. Es wäre dumm, einen Michael Schumacher in einen Minardi zu setzen. Man muss erst sein Auto in Form bringen, danach kann man sich um die besten Fahrer kümmern", sagte Richards, der zu Beginn des Jahres Villeneuves Freund und Manager Craig Pollock als BAR-Chef abgelöst hat: "Ich habe eine vage Vorstellung davon, wo BAR in einem Jahr stehen kann. Davon, wie schnell wir einige interne Dinge klären können, sind auch die Entscheidungen von mir und Jacques anhängig."
Villeneuve hat bei BAR bislang nur zwei dritte Plätze aus der WM-Saison 2001 als beste Ergebnisse zu Buche stehen. Mit rund 20 Millionen Euro ist er aber hinter Weltmeister Michael Schumacher (rund 58 Millionen Euro Jahressalär) immer noch die Nummer zwei in der Geldrangliste. Teamkollege Olivier Panis (Frankreich) kassiert nur ein Fünftel von Villeneuves Gage.
"Die Höhe deines Gehaltes zeigt, was du deinem Team wert und wozu du fähig bist", meint Villeneuve. Viele Alternativen zum Job bei BAR hat der 11-malige Grand-Prix-Sieger allerdings nicht, da die Cockpits der Top-Teams Ferrari und BMW-Williams langfristig besetzt sind. Neben McLaren-Mercedes könnte der Kanadier vielleicht noch bei Toyota oder Renault unterkommen, mit deren Motoren er 1997 den Titel geholt hatte.

