• 12.05.2002 10:40

  • von Reinhart Linke

Coulthard: Situation schwer zu akzeptieren

Im Gespräch mit David Coulthard über die gegenwärtige Situation im McLaren-Mercedes-Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Die Situation im McLaren-Mercedes-Team ist dieser Tage alles andere als gut. Während man vor der Saison noch um die WM-Titel kämpfen wollte, musste das Team von Ron Dennis inzwischen eingestehen, dass man sich hinter Ferrari und BMW-Williams derzeit als dritte Kraft in der Königsklasse des Motorsports bezeichnen muss und dabei sogar immer wieder von den Renault- und Sauber-Petronas-Fahrern geärgert wird.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard hat mit McLaren-Mercedes einen mehrjährigen Vertrag

Besonders für David Coulthard ist diese Situation im Moment nicht einfach zu akzeptieren. Immerhin wollte der Schotte vor Beginn seiner neunten Formel-1-Saison in diesem Jahr um den Fahrertitel kämpfen. "Es ist ziemlich hart zu akzeptieren, dass wir nicht annähernd so konkurrenzfähig sind wie im Vorjahr", zeigte sich "DC" im Interview mit der 'Kleinen Zeitung' frustriert. "Aber ich muss damit fertig werden."

Schon in Malaysia, so der Schotte, stellte er fest, dass es nach den starken Testzeiten im Winter, die das McLaren-Mercedes-Team auch während der Saison häufig wiederholen konnte, in diesem Jahr nicht zum Titel reichen wird. "So ist halt das Leben", weiß der 31-Jährige, dass er die Situation derzeit so hinnehmen muss wie sie ist. "Du bekommst das Zeugnis dafür, was du geleistet hast. Und dass wir unser Paket nicht so optimiert haben wie andere, ist tatsächlich eine Schande."

Mit dafür verantwortlich dürfte der Wechsel von Bridgestone- auf Michelin-Reifen gewesen sein, wodurch derzeit das Chassis immer noch nicht ideal mit den Reifen harmoniert und die Fahrer und Ingenieure so Schwierigkeiten haben, den MP4-17 ideal auf die Grand-Prix-Strecken abzustimmen.

Das britisch-schwäbische Team zu verlassen, daran denkt der Schotte aber nicht. "Ich habe einen mehrjährigen Vertrag", stellte David Coulthard klar, der am Sonntag in Spielberg seinen 130. Formel-1-Grand-prix bestreitet, im Qualifikationstraining auf dem A1-Ring aber nicht über den achten Rang hinauskam. "Ich fühle mich McLaren gegenüber voll verpflichtet. Und das Team ist mir verpflichtet. Es gibt keinen Grund, Energie für Gedanken zu verschwenden, die in absehbarer Zukunft nicht relevant sein werden. Langfristig wird mir immer noch McLaren die besten Möglichkeiten eröffnen."