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Italien: Ferrari von Kritik der Politik empört

Die heftige Kritik aus den Reihen der italienischen Politik schlägt immer höhere Wellen - Luca di Montezemolo und Piero Ferrari haben sich dazu geäußert

(Motorsport-Total.com) - In Italien ist die Stimmung nach dem verlorenen WM-Finale auf dem Tiefpunkt. Sogar die Politik übte heftige Kritik an Ferrari und forderte den Kopf von Präsident Luca di Montezemolo. "Ferrari ist es gelungen, einen fast gewonnenen WM-Titel dank einer schwachsinnigen Strategie zu verlieren. Wir erwarten bis Ende der Woche Montezemolos Rücktritt", so Roberto Calderoli, Minister in Silvio Berlusconis Regierungspartei Lega Nord. Ferrari ist empört über diese Aussagen, denn im Falle eines WM-Sieges hätten sich die gleichen Politiker im Erfolg gesonnt.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo (Präsident)

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kann die Kritik der Politiker nicht fassen

"Wenn Calderoli in seinem Leben nur ein Prozent von dem schafft, das Ferrari für das Land, die Industrie und den Sport getan hat, dann verdient er eine Antwort", sagt Montezemolo klipp und klar. Fiat-Boss Sergio Marchionne hat den Grafen sofort in Schutz genommen. Die Vorwürfe und Forderungen seien schlicht unangebracht, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Natürlich hat man auf ein anderes Resultat gehofft, doch die Niederlage kann diese Wortwahl nicht rechtfertigen.

Fassungslos ist auch Piero Ferrari, der Sohn des legendären Firmengründers. "Ich bin überrascht und traurig über die Kommentare einiger Politiker und einem bestimmten Minister. In meinem ganzen Leben ist es noch nicht passiert, dass sich Politiker in guten oder schlechten Zeiten in unser Motorsportleben eingemischt haben", so der Vizepräsident. "So soll es auch bleiben."

"Aber wenn wir uns ansehen, was Ferrari für das Image Italiens auf der ganzen Welt getan hat, dann kann ich nur sagen, dass es definitiv mehr ist, als gewisse Politiker gemacht haben."