• 13.03.2010 11:26

  • von Michael Noir Trawniczek

Ist Schumacher mit 41 körperlich im Nachteil?

Erwin Göllner, der Physiotherapeut von Jacques Villeneuve, glaubt, dass Michael Schumacher wegen seines Alters keine Probleme haben wird

(Motorsport-Total.com) - Mancher Artikel rund um das Comeback von Michael Schumacher liest sich, als würde es sich um einen 70-Jährigen handeln, der sich zittrig noch einmal in das heiß geliebte Formel-1-Cockpit gleiten lässt. "Wird sein Körper den Belastungen standhalten? Wird er wieder der alte 'Schumi' sein", fragt man besorgt.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Erwin Göllner glaubt nicht, dass Michael Schumacher schon zu alt ist

Freilich: Schumacher selbst hat im Jahr 2004 den Reportern der 'Gazzetta dello Sport' prophezeit: "Über 40 fahre ich nicht mehr. Und ich hoffe, dass ich diesmal Wort halte." Denn bereits drei Jahre vor diesem Interview, mit 32 also, hat er den gleichen Journalisten geschworen, mit 35 den Helm an den Nagel zu hängen...#w1#

Über 40 - das schien in der heutigen Formel 1 bis vor kurzem die absolute Grenze zu sein, sozusagen das sichere Pensionsalter. Mit 39 wäre an diesem Wochenende beinahe ein weiterer Weltmeister in die Königsklasse zurückgekehrt: Jacques Villeneuve wollte es noch einmal wissen und bei Stefan als Einsatzpilot anheuern.

Sein langjähriger Physiotherapeut, der Salzburger Erwin Göllner bestätigt gegenüber 'motorline.cc', dass es offenbar nicht nur Villeneuve mit einem Comeback ernst gemeint hat, sondern auch der serbische Rennstall von Zoran Stefanovic, der im Besitz der für 2010 entwickelten Formel-1-Boliden von Toyota ist und von der FIA keine Starterlaubnis erhielt. Göllner erklärt: "Es gab sogar schon ein Seatfiting bei Stefan in Köln."

Seit längerer Zeit hat sich Villeneuve körperlich und mental auf ein mögliches Comeback vorbereitet, wie Göllner erzählt: "Zuerst machten wir ein medizinisches Checkup, einen Leistungsdiagnostiktest - um zu sehen, wo er mit seiner Fitness steht. Anhand der Resultate haben wir dann ein individuelles Trainingsprogramm für Jacques erstellt. Bei ihm hat das Ausdauertraining, Krafttraining, sportartspezifisches Training auf unseren Kräftesimulatoren beinhaltet. Wir haben aber auch speziell im koordinativen Bereich und an der Reaktion gearbeitet."

¿pbvin|512|2517||0|1pb¿Göllner hat in den 1990er-Jahren mit dem Kanadier gearbeitet, kennt also die Werte des jungen Siegfahrers Jacques Villeneuve. Haben sich diese Werte rund 15 Jahre später verändert, hat er abgebaut? Göllner kann diese Befürchtung nicht bestätigen - ganz im Gegenteil: "Alle Fähigkeiten sind bei Jacques nach wie vor wie gewohnt vorhanden. Mehr Augenmerk wird natürlich auf Koordination- und Reaktionstraining gelegt, da dies die Bereiche sind, die im Alter natürlicherweise nachlassen können. Auch die Trainingseinheiten und die Regenerationsphasen werden anders geplant als früher."

Muss man sich also gar keine Sorgen um Schumacher machen? Laut Göllner zumindest könnte der siebenfache Weltmeister in seiner zweiten Karriere sogar besser als je zuvor sein: "Ich bin mir sehr sicher, dass er voll mithalten kann, und ich sehe keinen Nachteil wegen seines Alters, sonder eher nur Vorteile - alleine schon wegen seiner Erfahrung. Er ist fit und voll motiviert - nur darauf kommt es an. Nigel Mansell wurde 1992 mit 39 Jahren Weltmeister, Alain Prost 1993 mit 38 Jahren. Dieser Jugendwahn hat eigentlich erst in den letzten Jahren durch Nachwuchsförderungen begonnen."

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