• 13.03.2010 10:43

  • von Fabian Hust

Vettel: Kein Vergnügen, wenn uns "Schumi" bügelt

Der Red Bull Racing-Pilot über die Freude des Comebacks von Michael Schumacher, aber auch die Bedenken, die er damit verbindet

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel dachte, dass er nicht das Vergnügen haben würde, gegen Michael Schumacher in der Formel 1 anzutreten, doch dank des überraschenden Comebacks der siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters kommt es nun zum Generationen-Duell. Und es sieht in der Tat danach aus, als würden die beiden in dieser Saison tatsächlich um den einen oder anderen Sieg kämpfen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel und Michael Schumacher (1999)

Sebastian Vettel und Michael Schumacher 1999 beim Kart-Turnier

"Das ist für alle von uns etwas besonderes", so der Red Bull Racing-Pilot im Interview mit 'auto-motor-und-sport.de'. Die jungen Piloten, welche in den vergangenen Jahren in die Formel 1 gekommen sind, kennen sich von der Kart-Strecke: "Und als wir damals die Formel 1 verfolgt haben, war der Michael unser Held, unser Vorbild."#w1#

Es sei jedoch "noch schwer einzuordnen", dass man nun gegen den Rekordsieger fahre: "Im Auto spielt es keine Rolle, wer neben dir fährt. Da denkst du nicht über Namen nach. Du willst jeden schlagen, egal wie er heißt."

Sebastian Vettel und Michael Schumacher liefen sich 1995 das erste Mal über den Weg. Der Deutsche war gerade zum zweiten Mal Formel-1-Weltmeister geworden, Vettel fuhr im NRW-Cup Kart, dessen Schirmherr Schumacher war. Der "große Star" kam zu den Rennen in Kerpen und ehrte die Sieger: "Das wollte sich natürlich keiner nehmen lassen. Deshalb waren die Starterfelder in Kerpen immer riesig", erinnert sich Vettel. "Das war schon ein Erlebnis, dem Michael die Hand geben zu dürfen."

Nun sei die Chance, jemanden wie Michael Schumacher zu schlagen, "schon verlockend". Er verstehe sich mit Schumacher gut, "aber auf der Rennstrecke gibt es nichts zu verschenken". Wenn man auf der Rennstrecke ein Rennen fahre, denke man höchstens nach dem Rennen darüber nach, gegen welche Größe man sich ein Duell geliefert hat.

Dennoch habe er auf der Rennstrecke einen gewissen Respekt verspürt, wie ihn einst Ayrton Senna verspürte, dem die Fahrer auf der Strecke brav Platz machten, wenn dieser von hinten kam: "Als ich 2006 ein paar Freitagstrainings fuhr, sind alle weggefahren, wenn der Michael von hinten kam. Er selbst hat aber nicht Platz gemacht, wenn du durch die Umstände mal schneller warst als er."

Dennoch verspürt Vettel einen gewissen Respekt, schließlich wäre es für alle junge Fahrer schlecht, wenn der "alte" Michael Schumacher sie bügelt: "Wenn der Held der Vergangenheit alle wegputzt, die kurz vorher noch an der Spitze gefahren sind, wäre das kein Vergnügen."

Nach Vettels Einschätzung besteht diese Gefahr, schließlich sei Schumacher ein guter Pilot und "auch kein Spinner": "Er kann die Situation seriös abschätzen. Man kann also davon ausgehen, dass er erstens fit genug ist, zweitens sich noch zutraut, ganz vorne mitzufahren." Nun sei das Element der Spannung, ob sich dies bewahrheite.