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Ist der Einheitsreifen vom Tisch?
Vor wenigen Monaten war ein Einheitsreifen ein zentraler Bestandteil der Kostensenkungspläne, nun scheint dieser Plan vom Tisch zu sein
(Motorsport-Total.com) - Als am Rande des Brasilien-Grand-Prix' im vergangenen Jahr die ersten ernsthaften Vorschläge für eine Kostenreduzierung in der Formel 1 auf den Tisch kamen, war ein zentraler Punkt die Einführung eines Einheitsreifens. Der Tenor der Formel-1-Teamchefs war, dass ein Gros der Testfahrten auf die Neuentwicklungen der Reifenhersteller entfallen. Man verhielt sich gegenüber diesem Thema aber zurückhaltend, wollte Michelin und Bridgestone nicht vor den Kopf stoßen.

© Honda
Der "Reifenkrieg" wird wohl auch künftig seine Fortsetzung finden
Längerfristig sollte die Reifensituation in der Formel 1 aber so beschnitten werden, dass der Kampf zwischen den Reifenherstellern die Kosten nicht immer weiter nach oben steigen lässt. Nun aber scheint dieses Thema wieder in der Schublade verschwunden zu sein. Vielmehr soll es beim nächsten Treffen der Teamchefs am 28. Januar vorrangig um das Verbot von exotischen Materialien gehen.#w1#
Dabei gehen die Meinungen über die Reifenfrage innerhalb der Formel 1 weit auseinander. Für einige wäre es eine grauenhafte Vorstellung, wenn die FIA nichts unternimmt, um die Kosten bei den Reifen einzudämmen. "Der Reifenkrieg verhindert nicht nur den Wettbewerb in der Formel 1 und hält ärmere Teams davon ab, in der Nähe der Spitze zu fahren, er hat auch bei weitem die größten Einsparungsmöglichkeiten", erklärte ein nicht genannter Technischer Direktor eines Formel-1-Teams gegenüber 'Autosport'.
Einsparungen auf anderen Gebieten seien gut und richtig, doch gegenüber dem Reifenproblem nur ein Stückwerk und Schönfärberei. "Der Reifenkrieg übersteigt alle anderen Kosten um das Zehnfache", fuhr er fort. "Es ist kein Problem, an anderen, kleineren Dingen zu sparen, aber es ist sinnlos mit dem Reifenkrieg weiterzumachen und es steht allem, was Max Mosley (FIA-Präsident; d. Red.) predigt, entgegen."
Eine Durchsetzung eines Einheitsreifens wäre dagegen nicht einfach. Michelin ließ bereits durchblicken, dass man dann an der Formel 1 kein Interesse mehr hätte. Eine Einschränkung der Reifentests wurde zwar vorgeschlagen, ist aber kaum zu kontrollieren. Dieser Vorschlag könnte somit durchaus der Politik in der Formel 1 zum Opfer fallen.

