ISR-Teamchef hält Sirotkin für zu jung: "Viel zu viel Druck"

Sergei Sirotkins Teamchef in der Formel Renault 3.5 hält den Russen noch für viel zu jung, um in die Formel 1 einzusteigen: "Er ist doch erst 17 Jahre alt"

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn Marco Sörensen durch seine beiden Laufsiege an diesem Wochenende die größte Ehrung verdient hätte, lag beim Auftritt der Renault-World-Series auf dem Red-Bull-Ring die größte Aufmerksamkeit auf Sergei Sirotkin. Alle Journalisten versammelten sich um den jungen Russen und wollten ihn zu seiner Formel-1-Zukunft befragen, was seinem Teamchef Igor Salaquarda gar nicht schmeckt: "Dieser ganze Medienrummel ist nicht gut für ihn. Das ist viel zu viel Druck. Er ist doch erst 17 Jahre alt", sagt der ISR-Chef gegenüber 'Speedweek'.

Titel-Bild zur News: Sergei Sirotkin

Sergei Sirotkin holte in Spielberg immerhin den vierten Platz Zoom

Und damit sei Sirotkin für den Teamchef absolut noch zu jung für die Formel 1 - nicht körperlich, sondern eher geistig: "Du kannst keinen 17-Jährigen nehmen und ihm sagen, dass er nächstes Jahr in der Formel 1 fährt", so Salaquarda. Der Druck sei einfach zu hoch. Zudem habe Sirotkin noch zu wenig Erfahrung im Formelsport gemacht. "Sergei ist zuvor nur in der Formel Abarth gefahren - eine Serie, die ich nicht kenne", so der Teamchef. "Danach trat er in der AutoGP-Serie und der italienischen Formel 3 an, und in beiden dieser Serien hatte er wenig ernstzunehmende Konkurrenz."

Ein anderer Weg hätte dem 17-Jährigen vielleicht eher gut getan, glaubt Salaquarda. "Schon im 2.0-Liter-Eurocup herrscht heute eine große Konkurrenz. Das ist ein Wettbewerb auf hohem Niveau. Genau wie die Formel-3-EM. Sergei hat beide Stufen übersprungen, deshalb sollte er hier in der 3.5-Liter-Klasse mehr Zeit bekommen, um Erfahrungskilometer zu sammeln."

Übrigens: Ähnliches wiederfuhr dem ISR-Gründer schon vor zwei Jahren. Damals fuhr Daniel Ricciardo für das ISR-Team in der Renault-World-Series und wurde mitten in der Saison von Red Bull einberufen, für HRT in der Formel 1 zu fahren. Parallel fuhr der Australier weiter in der Nachwuchsserie - und steht jetzt vielleicht vor dem großen Sprung zum Weltmeisterteam.