Isack Hadjar: Es tut einfach gut, im Cockpit mal zu schreien!

Den Aufstieg von der Formel 2 in die Formel 1 hat Racing-Bulls-Pilot Isack Hadjar gut gemeistert - warum er sich dafür aber gerade auch am Funk umstellen musste:

(Motorsport-Total.com) - Der Kaltstart in Melbourne ging bekanntlich in die Hose, seitdem liefert Racing-Bulls-Rookie Isack Hadjar aber starke Leistungen ab und kann in seinem ersten Formel-1-Jahr direkt überzeugen. Dabei plagte den 20-Jährigen vor Beginn des Abenteuers Königsklasse auch der ein oder andere Selbstzweifel, ob er wirklich schon bereit für diese ist, wie Hadjar am Donnerstag vor dem Miami-Grand-Prix verrät:

Titel-Bild zur News: Isack Hadjar, Liam Lawson

Ikonisches Selfie: Isack Hadjar und seine Racing Bulls treten in Miami in Magenta an Zoom

"Ich dachte mir: Vielleicht ist die Formel 1 zu schnell für mich. Und ja, es ist wirklich ein großer Sprung von der F2. Aber am Ende war es dann doch nicht so extrem. Es läuft also ganz nach Plan", freut sich der Racing-Bulls-Pilot über seinen geglückten Einstand - wenngleich er "keine konkreten Erwartungen" gehabt hätte, sei das erste Etappenziel eines positiven Eindrucks mal erreicht.

Dass die Formel 1 aber einfacher sei als gedacht, das will Hadjar nicht behaupten: "Nein, es war schon schwierig. Ich erinnere mich noch an die ersten Tage. Ich dachte: Das ist verdammt schnell", erklärt der Franzose gegenüber Motorsport-Total.com: "Ich brauchte einfach ein paar Runden, ein paar Testtage. Aber dann war ich bereit. Trotzdem war es wirklich herausfordernd: 15 Sekunden pro Runde schneller als in der F2. Das ist ein großer Schritt. Aber wir haben es hinbekommen, und das freut mich."

"Stummer" Hadjar: "In der F2 zahlt man, um zu fahren"

Ein weiterer Unterschied zwischen Formel 1 und Formel 2 ist für ihn allerdings der Umgang und die Beherrschung am Funk: "Es ist einfach eine andere Welt als die Formel 2. In der F2 zahlt man, um zu fahren - in der Formel 1 wird man fürs Fahren bezahlt. Also kann man nicht herumschreien", findet Hadjar.

Obwohl er verrät: "Viele tun das trotzdem. Ich schreie auch immer noch - ich drücke nur nicht mehr die Funk-Taste. Aber ich brülle immer noch." Für ihn sei das schlichtweg ein Ventil, das in stressigen Situationen für "Erleichterung" sorge: "Ich mag es so, es hilft mir", erklärt der 20-Jährige.

Manchmal muss es raus! Isack Hadjar räumt ein: Er brüllt mittlerweile leise

Manchmal muss es raus! Isack Hadjar räumt ein: Er brüllt mittlerweile leise Zoom

Wie viel er am Wochenende in Miami schreien muss, weil die Strecke dem Auto auf dem Papier nicht entgegenkommt - vor allem aufgrund der hohen Streckentemperaturen in Florida - darüber will Hadjar aber noch keine Prognose abgeben: "In Japan hatten wir zuletzt ein starkes Qualifying - und seitdem ist es schwierig, daran müssen wir weiter arbeiten", ist auch dem Rookie bewusst, dass kühlere Bedingungen den Racing Bulls helfen.

Besonderer Fokus liegt für ihn in Miami aber auch auf dem langsamen Sektor: "Da gibt es viel über das Fahrverhalten des Autos herauszuholen, insbesondere darüber, wie sich die Bodenwellen anfühlen", glaubt Hadjar: "Die Rundenzeit macht man in den langsamen Kurven - es kommt darauf an, wie man bremst und wie viel Geschwindigkeit man am Kurvenausgang mitnimmt."

Der Racing-Bulls-Pilot ist sich im Klaren: "Das wird definitiv anspruchsvoll, vor allem auch im Hinblick auf die Reifen - gerade während des Qualifyings werden wir sehr hohe Streckentemperaturen haben. Es wird also eine echte Herausforderung."

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