• 22.07.2002 16:30

  • von Fabian Hust

Irvines Flügel kollabierte an "perfekter Stelle"

Jaguar-Pilot Eddie Irvine ist sich bewusst, wie viel Glück er bei seinem Heckflügelbruch in Magny-Cours hatte

(Motorsport-Total.com) - Dem Jaguar-Team bleibt zurzeit nichts erspart. Nachdem man den verbesserten R3B in Magny-Cours endlich zum Funktionieren bewegte kollabierte am Auto von Eddie Irvine vor der 'Adelaide'-Haarnadelkurve im Rennen der Heckflügel ? bei rund 310 km/h: "Es war die perfekte Stelle für diesen Zwischenfall", erklärt Eddie Irvine auf der Jaguar-Homepage. "Dort tritt auch die maximale Belastung auf, es war also sehr wahrscheinlich, dass es dort passieren würde."

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Eddie Irvine überstand den Heckflügelbruch unbeschadet

Für einen Formel-1-Fahrer ist ein Heckflügelbruch neben einem Bremsversagen der schlimmste technische Defekt. Das Auto verliert an der Hinterachse seinen Anpressdruck, beim Einlenken oder Abbremsen dreht sich das Auto unweigerlich und der Fahrer ist nur noch Passagier. Das gefährliche an Heckflügelbrüchen ist, dass sie üblicherweise bei hohen Geschwindigkeiten auftreten und durch das unkontrollierbare Schleudern des Autos der gefürchtete seitliche Einprall durch die Fahrer nicht verhindert werden kann.

Doch der Ire hatte Glück im Unglück. Die Auslaufzonen sind an dieser Stelle so riesig, dass das Auto weit vor den Reifenstapeln zum Stehen kam. Wäre der Flügel wenige Meter zuvor in der ultraschnellen Rechtskurve gebrochen, wäre Irvine wie Fisichella am Samstagmorgen in der Streckenbegrenzung gelandet. Und mit solch hohen Tempi möchte keiner Fahrer dort einschlagen, vor allem seitlich nicht. Und: In der Adelaide-Schikane war kein Auto vor ihm, was Irvine wohl unweigerlich von der Strecke geräumt hätte.

Der Ausfall war für den Ex-Vizeweltmeister ärgerlich, denn er wäre wohl als Sechster ins Ziel gekommen: "Wir hätten Jenson mit Sicherheit geschlagen. Er musste noch einmal an die Box, ich jedoch nicht." Wie es zu dem Heckflügelbruch kam, ist noch nicht geklärt, aber möglicherweise hatte sich der gefährliche Defekt sogar angekündigt: "Ich hatte das ganze Wochenende Vibrationen an meinem Auto und sie wissen nicht woher sie kamen."