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  • 21.07.2002 16:52

  • von Marcus Kollmann

Jaguar ohne Glück im französischen "Niemandsland"

Für Jaguar erfüllte sich der Wunsch von weiteren Punkten nicht; Irvine nach Heckflügelbruch draußen, de la Rosa Neunter

(Motorsport-Total.com) - Im zweiten Rennen mit dem Jaguar R3B war den Piloten des Teams aus Milton Keynes trotz zunächst guter Anzeichen am Ende kein Glück beschieden.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Irvine fuhr bis zum Ausfall ein starkes Rennen

Eddie Irvine lag lange Zeit hinter Jarno Trulli auf Platz acht und später hinter Jenson Button auf Platz sieben und hätte unter Umständen vielleicht einen Punkt holen können, doch dazu sollte es schlussendlich nicht kommen. Vor der Adelaide-Haarnadelkurve flog plötzlich der Heckflügel am Auto des Nordiren weg und der 36-Jährige rutschte geradeaus ins Kiesbett - aus und vorbei in der 53. Runde. Pedro de la Rosa, von Position 15 ins Rennen gegangen, sah am Ende mit zwei Runden Rückstand als Neunter die Zielflagge. Für den Spanier hatte der Große Preis von Frankreich schon in der ersten Runde nicht ideal begonnen, als er zwei Plätze zurückfiel. Anschließend fand es de la Rosa schwierig zu überholen. Seine Zwei-Stopp-Strategie wurde vom Team nach dem Heckflügelfehler an Irvines Auto in eine Drei-Stopp-Strategie verwandelt, was letzten Endes aber keine große Auswirkung hatte.

"Das war für mich ein sehr langweiliges Rennen, welches schon äußerst schlecht begonnen hatte", zeigte sich Pedro de la Rosa enttäuscht. "Als wir uns der ersten Kurve näherten, da sah ich wie sich Olivier Panis vor mir drehte und ich hatte keine Zeit mehr zu reagieren und folgte ihm in das Kiesbett. Von da an hatte ich keine Chance mehr und lag auf Position 16 und fand es schwer die anderen zu überholen. Ich tat mein Bestes, um von den Fehlern der anderen zu profitieren, jedoch gab es hier fast keine Überholmöglichkeiten. Auf der positiven Seite ist festzustellen, dass sich der R3 heute sehr gut ausbalanciert anfühlte und nicht mehr so viel Untersteuern auftrat wie in der Vergangenheit. Zusammen mit unserem Monza-Test haben wir dieses Wochenende eine Menge lernen können. Ich hoffe, dass wir deshalb in Hockenheim noch besser sein können."

"Es sah wahrscheinlich von außen etwas spektakulärer aus als es sich für mich im Auto anfühlte", ging Eddie Irvine auf den Heckflügelbruch ein. "Alles, woran ich mich erinnere, ist, dass das Heck plötzlich herumkam - ungefähr bei 310 Stundenkilometer. Glücklicherweise passierte das an der besten Stelle wo man solch ein Problem auf dieser Strecke haben kann, denn das Auto rutschte einfach geradeaus in das Kiesbett. Bis zu jenem Zeitpunkt hatte ich das Rennen wirklich genossen und war dabei Druck auf den an sechster Stelle liegenden Jenson Button auszuüben. Ich holte ihn ein und bedenkt man dass er einen Boxenstopp mehr machte, also leichter war, so wäre durchaus ein Punkt heute drin gewesen. Wie dem auch sei, wir haben dieses Wochenende demonstriert, dass es vorwärts geht. Trotzdem müssen wir noch ein paar Probleme abstellen. Nichtsdestotrotz bewegen wir uns aber in die richtige Richtung. Das Auto fühlt sich jetzt wie ein Rennauto an und wenngleich uns die Michelin-Reifen hier geholfen haben, so hat sich unsere Konkurrenzfähigkeit zu unseren direkten Gegnern verbessert. Hockenheim ist ein ganz anderer Test und wir werden in ein paar Tagen sehen wie dieses Package dort funktionieren wird."

Niki Lauda, Teamchef: "Wenn ich sage dass ich enttäuscht bin, dann ist das eine Untertreibung. Wir waren hier das ganze Wochenende über stark und das Wochenende so zu beenden ist sehr frustrierend für uns alle. Eddie fuhr ein sehr starkes Rennen und konnte viel an Boden gutmachen. Seine Rundenzeiten waren nicht viel langsamer als die an der Spitze und angesichts der Tatsache dass er heute nichts falsch gemacht hat, so tut es mir besonders Leid wie das Rennen für ihn endete. Wir werden jetzt untersuchen was den Heckflügelbruch hervorgerufen hat. Wenn man das Wochenende insgesamt betrachtet, so hat mich unsere Wettbewerbsfähigkeit ermutigt. Wir müssen aber realistisch sein und Michelin für die guten Reifen hier bei ihrem Heimrennen danken. Unser neuer Cosworth CR4-Motor hat auch gut funktioniert und zusammen mit den Verbesserungen am Auto ist es ein klarer Schritt vorwärts. Schade, dass wir heute nicht unser Potenzial umsetzen konnten."