• 16.10.2001 11:01

  • von Marcus Kollmann

Irvines Erkenntnis: 2002 brauchen wir ein schnelles Auto

Der Nordire resümiert die Saison 2001 und spricht über seine Erwartungen an den neuen Boliden

(Motorsport-Total.com) - Für Eddie Irvine gab es in dieser Saison nur wenige Highlights wozu zweifelsohne sein dritter Platz beim Großen Preis von Monaco sowie einige gute Zweikämpfe in den Rennen zählten. Aber am Ende der Saison überwiegt bei dem mit 7 WM-Punkten als Zwölfter in der Fahrerwertung abschließend gewerteten Piloten dann doch die Enttäuschung.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Irvine fragt sich, ob Jaguar ihm 2002 ein schnelles Auto an die Hand geben kann

Zu oft versagte sein Jaguar R2 und dessen Technik ihm den Dienst - vor allem zu Saisonbeginn -, zu oft kämpfte man mit einer Hand voll Problemen und zu selten erlebte man das, was Irvine in Anbetracht der Gesamtsituation im Laufe der Saison als "gutes Wochenende" beschrieb.

So ist dann auch verständlich, dass sich der in Newtownards geborene Rennfahrer darauf verlässt, dass im Team Jaguar Racing alle, wirklich alle, ihre Lektion aus dieser Saison gelernt haben. "Im nächsten Jahr brauchen wir ein Auto welches viel besser ist als es das diesjährige war", lautet Irvines Erkenntnis.

"Ich denke, dass wir Bereiche, in denen wir mehr arbeiten müssen, herausgefunden und einige Schwachstellen aufgedeckt haben", sieht der 35-Jährige auch die positive Seite der Probleme. Kompromisse, so verriet er der 'BBC', dürfe man aber beim Jaguar R3 keine machen, denn davon habe man im letzten Jahr zu viele gemacht. Allerdings werde man, wenn man ein weiteres "langsames Auto" konstruiert, wieder eine Saison wie in diesem Jahr erleben, ist sich Irvine sicher und fordert: "Wir müssen unbedingt ein schnelles Auto auf die Beine stellen."

Dabei scheint sich der Rennfahrer ganz auf die in der Königsklasse allgemein bekannte Devise: "Lieber ein schnelles unzuverlässiges Auto, als ein langsames zuverlässiges Auto", zu verlassen, denn einen von Beginn an schnellen, vielleicht nicht sehr zuverlässigen Boliden kann man im Laufe der Saison standfest machen. Andersherum ist es viel schwieriger ein langsames Auto schnell zu machen. Und wie man in diesem Jahr bei Jaguar sehen konnte, kämpft man, wenn man Zuverlässigkeit und Schnelligkeit gleichzeitig gravierend verbessern muss, einen fast aussichtslosen Kampf.

Auch wenn das Team Jaguar mit in dieser Saison insgesamt 10 WM-Punkten erfolgreicher als im Vorjahr war, damals holte man 4 WM-Zähler, ist Eddie Irvine nicht zufrieden und liefert den Grund dafür: "Klar, wir haben mehr Punkte als im letzten Jahr geholt, jedoch haben wir uns nicht so stark verbessert wie ich mir das erhofft hatte. Im Vorjahr hätten wir vermutlich besser dagestanden wenn es diese ganzen Probleme mit der Kupplung nicht gegeben hätte."

"Ich habe mich oftmals innerhalb der Top 10 qualifiziert und ohne die ganzen Probleme hätte ich viele Punkte holen können. Im Schnitt war ich in der ersten Kurve immer Dreizehnter", so Irvine über 2000. "Dieses Jahr habe ich mich nur schlecht qualifiziert. Dafür machten wir wegen unser Launch-control gute Starts und hatten im Rennen ein gutes Auto mit tollen Reifen."

"Ich wünschte, dass wir im letzten Jahr schon eine gute Kupplung gehabt hätten oder die Launch-control, denn dann hätte ich vermutlich mehr Punkte geholt als in diesem Jahr. Von der Strategie und Renntaktik her waren wir in diesem Jahr besser als die anderen - na ja, oder zumindest genauso gut wie die anderen. Einzig und allein uns fehlte das 'richtige' Auto", verrät der Nordire seine Ansichten und macht mit seinen Äußerungen deutlich, dass er die Saison 2001 genauso schnellen vergessen möchte wie das Vorjahr, denn beide Jahre beschrieb er unlängst als verschenkte Zeit.

Zunächst wird Irvine nun aber erst einmal abschalten und die testfreie Zeit genießen, bevor er dann im Januar den Jaguar R3 erstmalig testen wird.