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  • 17.07.2002 15:28

  • von Marcus Kollmann

Irvine nörgelt: Streckensicherheit in Monza ist schlecht

Der Jaguar-Pilot nimmt den Test-Unfall von James Courtney zum Anlass, um die Sicherheit des Highspeed-Kurses anzuprangern

(Motorsport-Total.com) - Es war letzte Woche Donnerstag, als den Jaguar-Mechanikern und Rennfahrern der anderen Teams bei den Testfahrten in Monza der Atem stockte. James Courtney war beim Test im R3B in der Ascari-Schikane abgeflogen. Der 22-jährige Australier kam bei dem heftigen Crash, bei dem alle vier Räder abgerissen wurden und der Bolide Front- und Heckflügel verlor, noch einmal mit dem Schrecken davon. Wie durch ein Wunder zog sich Courtney keine schweren Verletzungen zu. Nach dem Unfall klagte er nur über Benommenheit, beeinträchtigtes Sichtvermögen und einen steifen Nacken, doch ansonsten ging es ihm den Umständen entsprechend gut. Eddie Irvine testete am darauf folgenden Tag in Monza und verriet Journalisten vom Magazin 'Autosprint', dass die Sicherheit auf dem 5,793 Kilometer langen Kurs seiner Meinung nach sehr zu wünschen übrig lässt.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine

Irvine findet, dass die Sicherheit in Monza zu wünschen übrig lässt

"Viele kritisieren die erste Kurve, jedoch ist die tatsächlich die einzige sichere Kurve hier. Die anderen Kurven sind allesamt gefährlich und man riskiert einen schweren Unfall zu haben, wenn man plötzlich Probleme bekommt", zeigte sich Irvine besorgt darüber, dass die Fahrer, die bei einem technischen Defekt an ihrem Auto - wie bei Courtney geschehen - zu Passagieren werden, nur ungenügend vor Verletzungen geschützt sind. Der Nordire findet, dass die Sicherheitsmaßnahmen für eine Highspeed-Strecke nicht mehr zeitgemäß sind. Ein Sprecher der Rennstrecke erklärte, nach Konfrontation mit der Kritik, dass die Leitplanken beim Courtney-Crash einwandfrei funktioniert hätten und verteidigte den Kurs.

Im Verlauf der letzten Jahre hat es immer wieder schwere Unfälle im Autodromo Nazionale Monza gegeben, weshalb die Formel-1-Piloten zuletzt Verbesserungen der Streckensicherheit forderten. Beim Grand Prix im Vorjahr hatte Michael Schumacher sogar versucht alle Fahrer von einem Nichtangriffspakt nach dem Rennstart in den ersten beiden Kurven zu überzeugen, woran sich letztendlich aber nicht alle Piloten hielten. Glücklicherweise kam es aber zu keinem Unfall.