• 15.07.2002 14:28

  • von Fabian Hust

Irvine befürchtet: Ferrari laugt seine Mitarbeiter aus

Irvine befürchtet, dass bei Ferrari einige Mitarbeiter kündigen könnten ? wegen Überarbeitung und zu hohem Leistungsdruck

(Motorsport-Total.com) - Für die Ferrari-Mitarbeiter gibt es so gut wie keine Verschnaufpause. Je höher der Verantwortungsgrad ist, desto mehr muss geschuftet werden, damit das Team konkurrenzfähig bleibt. Im Windkanal wird im Schichtbetrieb rund um die Uhr getestet und nicht selten muss auch in der Fabrikation Tag und Nacht gearbeitet werden, um neue Teile rechtzeitig fertig gestellt zu bekommen ? das gilt natürlich insbesondere beim Bau des neuen Autos.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Eddie Irvine glaubt, dass Ferrari seine Angestellten zu sehr schuften lässt

Die Folge ist, dass auf den Mitarbeitern nicht nur eine hohe Verantwortung lastet, sondern auch eine große Arbeitsbelastung. Ex-Ferrari-Pilot Eddie Irvine glaubt sogar, dass Ferrari den Bogen am überspannen ist und dies bald die ersten Opfer fordern könnte: "Sie haben keine Schwachstelle mehr, der Windkanal ist gebaut und arbeitet nun schon seit vier Jahren ? sie haben alles unter Kontrolle, inklusive den Motor. Um den Professionalismus zu verstehen, mit dem dieses Team arbeitet, muss man im Team sein ", wird der Jaguar-Pilot in der britischen Presse zitiert.

Der Ire weiter: "Ihr Testfahrer Luciano Burti kam vor kurzem zu mir und meinte zu mir 'Mein Gott, es ist unglaublich, wie man so einen Level nur erreichen kann', denn bei Ferrari wird nichts dem Glück überlassen. Die Arbeitsbelastung, die sie dort haben, ist wirklich unglaublich und das wird unvermeidbar Leute zerbrechen lassen, weil sie so hart arbeiten müssen. Ich habe schon von Leuten dort gehört, dass es zu weit geht, sie zu hart arbeiten und sie eine Pause wollen."

Doch trotz der unglaublich überlegenen Vorstellung Ferraris in dieser Saison gönnt der als "kleiner Napoleon" verschriene Rennleiter Jean Todt seinen Angestellten keine außerordentliche Pause. Seit Ende Juni hat man zwar die gezielte Weiterentwicklung des F2002 eingestellt, dafür werden aber schon jetzt Teile für den F2003 gebaut, die man im F2002 ausprobieren wird und auch die Designmannschaft ist beschäftigt: Sie entwirft an den Computern schon das nächstjährige Auto.