• 08.05.2004 18:58

  • von Fabian Hust

Irvine: Montoya sollte Schumi von der Strecke rammen

Während Eddie Irvine Montoya einen "heißen Tipp" gibt, zittern Patrick Head und Ross Brawn vor der ersten Runde...

(Motorsport-Total.com) - Ein Hollywood-Regisseur hätte das Drehbuch wohl kaum aufregender schreiben können: Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya starten ein Rennen nach der heißen ersten Runde im Großen Preis von San Marino gemeinsam aus der ersten Startreihe in den Großen Preis von Spanien. "Wir werden sehen, was passiert. Was meinst Du, Michael?", meinte der Kolumbianer auf ein mögliches erneutes Duell angesprochen, lachte und blickte in Richtung Michael Schumacher. Zumindest nach außen hin scheint der BMW-Williams-Pilot sein Gemüt abgekühlt zu haben.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Montoya

Kommt es wieder zum Duell zwischen Schumacher und Montoya?

Michael Schumacher selbst hatte das Duell von Imola, bei dem Montoya ("Schumacher ist blind oder dämlich") außen überholen wollte, Schumacher auf seiner Linie blieb und "JPM" aus diesem Grund in das Gras ausweichen musste, schon vor zwei Wochen gelassen gesehen und bleibt auch jetzt entspannt: "Wir hatten einen interessanten Fight in Imola und morgen werden wir sehen, ob es neuerlich dazu kommt. So einen Zweikampf zu haben, gehört einfach zum Rennsport, es ist ein hart umkämpftes Geschäft. Ich hätte kein Problem mit einem weiteren Duell."#w1#

Irvine fordert Lektion für Schumacher

Für Michael Schumachers ehemaligen Teamkollegen Eddie Irvine steht jedoch fest, dass Montoya dem Weltmeister das nächste Mal eine Lektion erteilen sollte: "Sünder Schumacher kann man nur dann eine richtige Lektion erteilen, wenn ihn ein Rivale von der Strecke rammt", so der Ire in seiner 'Sun'-Kolumne. "Schumachers Zickzack-Fahren beim Start zum San Marino-Grand-Prix war total neben der Kappe und Montoya hatte jedes Recht, eine Attacke durchzuführen. Schumi scheint aus solchen Vergehen immer unbestraft davon zukommen, während kleinere Fahrer dafür bestraft werden würden."

Für Eddie Irvine steht fest, dass Schumacher seit Jahren solche Aktionen durchführt und seinen Fahrstil auch nicht verändert. Man dürfe nur einmal blocken, Schumacher würde dies jedoch öfters tun und darauf hoffen, dass der Andere zurücksteckt und damit eine Kollision verhindert: "Man muss Feuer mit Feuer bekämpfen und falls sich Montoya im morgigen Rennen in einer ähnlichen Situation befindet, dann gibt es nur eine Empfehlung: Schumacher von der Strecke schicken."

Head hofft auf erste Runde ohne Zwischenfall

Patrick Head, Technischer Direktor des Williams-Teams, der sich in Imola für eine Klärung der angesprochenen Situation eingesetzt hatte, ist schon ganz auf den Start des Rennens gespannt: "Ich hoffe, dass der Start sauber sein wird und beide Autos nach der ersten Runde noch im Rennen sind. Aber ich glaube, dass jeder, der versucht, Juan zu sagen, dass er vorsichtig sein soll, mit einer Wand spricht..." Für den Briten steht fest, dass der Kolumbianer "nicht einen Millimeter" zurückstecken wird: "Die ersten Runden könnten definitiv sehr aufregend werden."

Brawn: Erste Runde ist rennentscheidend

Auch im Ferrari-Lager hat man ob der Situation offensichtlich das ein oder andere unbehagliche Gefühl in der Magengegend, denn Schumacher dürfte in der ersten Runde seine Position hart verteidigen, ist die Führung doch so wichtig: "Wir können wohl in den ersten Runden ein aufregendes Rennen erwarten, steht Michael doch neben Montoya. Soweit wir gesehen haben, hat unser Rivale einen Reifen, der auf eine Runde sehr schnell ist und dann abbaut, unser Reifen ist sehr konstant. Für Michael wird es deshalb wichtig sein, dass er zu Beginn des Rennens vorn bleibt, dann kann er das Rennen kontrollieren. Ansonsten wird es schwierig."